Start Chemnitz Gerd Schädlich vergleicht die Teams
Artikel von: Sven Günther
04.11.2015

Gerd Schädlich vergleicht die Teams

Von Sven Günther
Chemnitz/Aue. Es gibt nicht viel Gemeinsamkeiten zwischen den Fans aus Chemnitz und Aue. Hier der Klub, dort die BSG. Auf der einen Seite die Stadt, auf der anderen das Erzgebirge. Wer von hier nach da und umgekehrt wechselte, hatte es meist schwer. Doch wenn die Anhänger beider Lager einen Namen hören, beginnen Münder zu lächeln, Köpfe zu nicken und Stimmen zu raunen: „Ja, der Gerd Schädlich! Das war ein richtig guter Trainer!“ Zwei Sätze, die man auch von denen hört, die sich mit dem FSV Zwickau verbunden fühlen.
In allen drei Vereinen war Schädlich Coach – in allen drei Vereinen hatte er Erfolg. Zwickau (1991 bis 1996) führte er sogar bis auf Platz 4 der 2. Liga, Aue (1999 bis 2007) schafft er den Aufstieg in Liga 2, kam auf Rang sieben und zehn. Den Chemnitz FC (2008 bis 2013) holte Schädlich in den Profifußball zurück
Vor dem Derby vergleicht Gerd Schädlich die Mannschaften des Chemnitzer FC und des FC Erzgebirge Aue

Torhüter
Schädlich: „Hier sehe ich den FC Erzgebirge im Vorteil. Martin Männel ist der beste Torhüter der dritten Liga, hat seine Klasse in vielen Spielen bewiesen. Er ist ein Garant dafür, dass die Auer so wenige Gegentore bekommen haben.
Kevin Kunz hat sich im Verlauf der Saison verbessert. Nur in den ersten ein zwei Spielen gab es ein paar Anpassungsschwierigkeiten. Er ist sicherer geworden und hat eine gute Entwicklung genommen.“

Abwehr
Schädlich: „Im wesentlichen sehe ich hier keine gravierenden Unterschiede. Beide Mannschaften funktionieren in diesem Bereich gut. Die Chemnitzer haben mit Marc Endres, der aus Heidenheim kam, einen absoluten Führungsspieler. Bei Aue fällt es mir schwerer einen Spieler herauszunehmen. Aber ich denke die Verpflichtung von Steve Breitkreuz war sehr gut und wichtig für das Team.“

Mittelfeld
Schädlich: „Hier würde ich mich ähnlich positionieren, sehen keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Vereinen in der spielgestaltenden Zone. Für mich gibt es hier, wie in der Abwehr, ein Unentschieden. Bei Chemnitz hat sich sicher Neuzugang Jamil Dem in den Vordergrund gespielt. Bei Aue haben Philipp Riese und Louis Samson die stabilsten Leistungen gebracht.“

Angriff
„Im Angriff hat eine Mannschaft Vorteile und das ist der Chemnitzer FC. Aue steht zum Zeitpunkt des Gespräches mit acht Toren da. Das ist sicher nicht die Ausbeute, die man sich vorgenommen hat. Dagegen hat Chemnitz mit Anton Fink einen der besten Torjäger der Liga hat.“

Schädlichs Fazit
„Es wird ein spannendes Derby. Beide Mannschaften begegnen sich auf Augenhöhe. Für mich gibt es keinen Favoriten. Das sieht man ja auch bei meiner Bewertung der Mannschaftsteile. Deshalb sehe ich ein Unentschieden als Ergebnis und tippe ein 1:1.
Wenn ich die ganze Saison betrachte, haben beide Mannschaften die Chance, den begehrten 2. Platz zu erreichen. Er ist ja auch für beide in Reichweite. Dynamo Dresden nimmt sicher in diese Saison eine Sonderstellung ein.
Dort hat man im letzten Jahr einen Umbruch begonnen und sich im Sommer gezielt und gut verstärkt. Die Mannschaften dahinter sind von der Leistung her absolut ausgeglichen und es gibt keinen klaren Favoriten auf den zweiten oder den Relegationsplatz.“