Start Zwickau Gibt´s noch Theater, Herr May?
Artikel von: Redaktion
07.12.2016

Gibt´s noch Theater, Herr May?

Für 50.000 Euro wurde der Malsaal als eine Ausweichspielstätte für die Sanierungszeit des Gewandhauses umgebaut. Intendant Roland May hätte nichts gegen eine Weiternutzung nach der Sanierung. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Na da ist aber einer zufrieden. Der Intendant des Theaters Plauen-Zwickau, Roland May, zeigt sich sichtlich gelassen auf den Blick in die zurückliegenden  Wochen. Und das trotz Auszug aus dem Gewandhaus und einzufahrenden Mehreinnahmen von zehn Prozent.

Das Publikum bleibt der Theater-Crew trotz mehrerer Ausweichspielstätten wegen der Gewandhaussanierung  in Zwickau und einer Preiserhöhung treu. „Die Leute gehen hin, als wenn es nie was anderes gegeben hätte“, freut sich Theaterintendant Roland May.

Allein im Oktober wurden über 100.000 Euro eingenommen. Das gab es zuletzt 2003. Und dabei schrumpfte bisweilen das Personal von 380 auf 302 Kollegen. Und sie müssen nun auch öfter präsent sein, da die Stücke quasi an einem Stück aufgeführt werden und nicht wie sonst über die Saison verteilt. Das vom Aufsichtsrat beschlossene Soll liegt bei bei einzufahrenden 1.394.000 Euro. Prognostiziert werden am Ende des Jahres rund 1.900 Euro zum Ziel fehlen.

May erklärt sich den nicht vorhandenen Publikumsabsacker auch anhand des ansprechenden Programms. Besonders „Kiss me, Kate“  war zu 90 Prozent ausgelastet. Auch das Stück „Terror“ laufe super. „Man muss eben auch mit der Zeit gehen und die mitnehmen, die sonst nicht ins Theater gehen. Da macht auch der Titel jede Menge aus“,  so May.

Neues Personal
50 Bewerbungen gingen beim Theater für die Stelle des neuen Musikgeneraldirektor ein. „Bei zehn Leuten müssen wir wirklich genau hinschauen“, lobt May die Qualität. Eine Neubesetzung ist dringend, da der Vertrag des jetzigen Generalmusikdirektors Lutz de Veer zum Ende der Spielzeit 2016/2017 planmäßig endet. Das sei im beidseitigen Einvernehmen geschehen. Ob auch die Situation im Hause mit einhergehender Honorierung eine Rolle spiele, wiederlegte Roland May zumindest nicht. Doch sieben Jahre seien eine gute Zeit, um wieder Neues auszuprobieren. De Veer wird dem Hause jedoch weiterhin als Gast verbunden sein. Für die Spielzeiten 2017/2018 und 2018/2019 sind bereits mehrere Konzerte fest verabredet. Lutz de Veer, der dann auf sehr erfolgreiche sieben Jahre als Chef am Pult des Orchesters Plauen-Zwickau zurückblicken kann, verabschiedet sich als Generalmusikdirektor am 1. Juni 2017 in Zwickau und am 2. Juni 2017 in Plauen mit dem 8. Sinfoniekonzert „Schumann und der nordische Ton“.

Ebenfalls als Gast erhalten bleibt der erste Kapellmeister, Thomas Peuschel, der aus familiären Gründen den Arbeitsort wechselt. Ab März 2017 ist Vladimir Yaskorski sein Nachfolger.

Zukunft von TiM und Malsaal
Der Malsaal wurde als Ausweichspielstätte für 50.000 Euro umgebaut. Im Februar sollen die Sitzreihen noch ein wenig optimiert werden. Doch nach der Gewandhaussanierung soll auch der

Das Theater im Malsaal könnte später auch einmal das TiM ersetzen, wenn sich keine Alternative findet.
Foto: Theater Plauen-Zwickau

Malsaal abgerissen werden. Unverständlich? Ja, irgendwie schon.

Mit dem im Frühjahr beschlossenen Verkauf  des Kellertheaters TiM an die Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau, enfällt 2018 eine weitere Spielstätte.
„Das ist durchaus ein Problem“, erörtert May. „Falls wir keine besseren Räumlichkeiten finden, wollen wir den Malsaal gern behalten.“