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Artikel von: Sven Günther
23.03.2023

Glänzende Rückkehr

Der Vielauer Altar wird am 29. März nach beispielhafter Restaurierung in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU enthüllt.
Der Vielauer Altar wird am 29. März nach beispielhafter Restaurierung in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU enthüllt. Foto: Stadt Zwickau

Vielauer Altar glänzt wieder

Zwickau. Nach langer Restaurierung wird der Vielauer Altar aus der Hand Peter Breuers am Mittwoch, dem 29. März, in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum feierlich enthüllt.
Seit 2008 läuft in den Kunstsammlungen mit Unterstützung der Landesstelle für Museumswesen an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ein Forschungs- und Restaurierungsprojekt. Es dient der Erhaltung der sakralen Bildwerke aus der Region.

Für die Ausstellung „Im Himmel zu Hause“ wurden Objekte aus eigenem Bestand sowie Leihgaben aus den Kirchen der Stadt und des Kreises Zwickau restauriert. Die Altarwerke, Kruzifixe, Marien- und Heiligenfiguren sowie Engel sind Glanzstücke des Museums. Sie zählen zu den wichtigsten Werken dieser Art in ganz Sachsen.

Peter Breuer schuf den Vielauer Altar

Der Vielauer Altar gilt als eines der Hauptwerke des Zwickauer Künstlers Peter Breuer. Es stammt aus seiner späteren Schaffensperiode und wird als eine der qualitätsvollsten Arbeiten dieser Zeit gewürdigt.
Das Alter steht fest: Hinter den Figuren in den Altarflügeln befindet sich die Jahreszahl 1514. Ein senkrechtes Zeichen dahinter wird als mögliche Ergänzung um ein Jahr gewertet.

In der Dauerausstellung "Im Himmel zu HAus" sind Altarwerke, Kruzifixe, Marien- und Heiligenfiguren sowie Engeldarstellungen zu sehen.
In der Dauerausstellung “Im Himmel zu Haause” sind Altarwerke, Kruzifixe, Marien- und Heiligenfiguren sowie Engeldarstellungen zu sehen.

Seheswerte Sammlung

In der Sammlung des Museums befinden sich zahlreiche sakrale Holzskulpturen und Altäre aus vorreformatorischer Zeit. Anfang des 20. Jahrhunderts tränkte man sie zum Schutz vor Schädlingen mit einem harz-ölhaltigen Holzschutzmittel. Das Verfahren verursachte aber starke Schäden in Form von öligen Tropfen und zersetzte das Holz. Die Frage war: Wir bekommt man die Substanz aus den Skulpturen, ohne Fassungen und Vergoldungen zu beschädigen.

Nur schauen, nicht anfassen

Jetzt gibt es die Lösung: In einem geschlossenen Behälter werden die Objekte bei leichtem Unterdruck mit einem Lösemittel unter Stickstoffatmosphäre bedampft. Durch diese berührungsfreie und damit sehr schonenden Methode war es möglich, die Verölungen auch im Inneren der Skulpturen zu lösen. Das nun wieder flüssig gewordene harz-ölhaltige Mittel kann austreten und abtropfen, was aber jahrelang dauert.

Für die Entölung war Karsten Püschner (https://holzatelier-pueschner.dehttps://holzatelier-pueschner.de) verantwortlich. Für die Restaurierung der Fassung sowie der Bestandteile des Holzes zeichnete Betina Beck verantwortlich (http://www.beck-restaurierung.de/http://www.beck-restaurierung.de/). Schon 2008 begann die Extraktion zweier sehr stark verölter Skulpturen, die aus dem Vorgängerbau der Reinsdorfer Kirche St. Jakobus stammen.

Nach der erfolgreichen Erprobung an zwei sehr stark beschädigten Figuren, werden jetzt weitere Objekte behandelt. Aufgrund der Bedeutung der Kunstwerke begeleitet und dokumentiert ein Team von Restauratoren und Mitarbeitern der Zwickauer Kunstsammlungen und der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen den Prozess.