Artikel von: Sven Günther
22.02.2018
Gold-Bronze-Gold! NoKo-König Frenzel räumt ab
Nordische Kombination: 6 Sekunden waren nicht genug
21-22-23-24-25-26. Ticktack. Sechs Sekunden vergingen, bis Deutschlands Startläufer Vinzenz Geiger im Teamwettbewerb der Nordischen Kombination bei den Olympischen Spielen dem führenden Österreicher Wilhelm Denifel folgt.
Nach 19 Sekunden starteten die Japaner, nach 27 Sekunden die saisondominierenden Norweger, die in Südkorea einbrachen.
Sechs Sekunden. Natürlich nicht genug. Schon nach wenigen Minuten hatte Geiger Denifl eingeholt, Norwegen und Japan verkürzten den Abstand deutlich.
Die Norweger. Für die war Südkorea das Land der Tränen. Im Vorfeld fast immer gewonnen, bei Olympia immer verloren. Ski-Weltmeisterin Martina-Ertl Renz, die die olympischen Wettkämpfe für www.wochenendspiegel.de analysiert, sagt: “Man muss sich alle diese Dinge vor Augen halten, damit man ein Gefühl für die Wertigkeit dieses Triumphs erlangt. Das Trainerteam handelte richtig, als es auf die Teilnahme am letzten Weltcup vor den olympischen Spielen in Hakuba verzichtete. Dies war eine klare Entscheidung, die im Übrigen von allen Athleten mit getragen wurde, für die Spiele in Südkorea. ”
Dass die Entscheidung richtig war, zeigte sich auf Schanze und in Loipe in Pyeon Chang. Geiger gab kurz vor dem Stadion Gas, demontierte Denifl mit kurzem Antritt, wechselte mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Norwegen zu Fabian Rießle. Die beiden, beim Springen mit 129,5 Metern (Geiger) beziehungsweise 127,5 Metern (Rießle) schwächeren Deutschen, rannten bis zur Halbzeit des Rennens einen Vorsprung von 42 Sekunden auf die Verfolger heraus.
42 Sekunden! Ticktack. Ticktack. Das Ticken der Uhr wurde für Japan-, Norwegen- und Österreich-Fans zur Qual. Mit jedem Sprung des Sekundenzeigers schwand die Hoffnung, die Deutschen einholen zu können.
Die Olympia-Überspringer Eric Frenzel (137 Meter) und Johannes Rydzek (138 Meter) übernahmen von Geiger/Rießle. Und Eric Frenzel, der Kolumnist des WochenENDspiegel, baute den Vorsprung von 42 Sekunden auf eine Minute aus. Rydzek hätte fahnendschwingend die letzten 5000 Meter in Angriff nehmen können. Im Ziel hatte er 52 Sekunden Vorsprung. Mehr als genug…