Start Chemnitz Gore-Technologie hilft bei Rauchgasreinigung im Heizkraftwerk Chemnitz
Artikel von: Redaktion
20.08.2018

Gore-Technologie hilft bei Rauchgasreinigung im Heizkraftwerk Chemnitz

Die Installation der Module ist schon fast abgeschlossen. Zum Einsatz kommt die sogenannte Sorbent-Polymerkatalysator-(SPC)-Technologie. Fotos: Cindy Haase

Chemnitz. Als Vorreiter in Sachen Rauchgasreinigung zeigt sich der Energieversorger “eins in sachsen”. Mit einer europaweit erstmals eingesetzten Technologie der Firma Gore – vielen eher durch die Herstellung von Funktionskleidung bekannt – sollen die Ausscheidungen von Quecksilber und Schwefeldioxid deutlich verringert werden. Um die Hälfte sollen die Ausstöße verringert werden. Nötig wird das, da ab 1. Januar 2019 neue Grenzwerte gelten. Diese kann die Firma durch die Gore-Technologie, die das natürlich in Braunkohle enthaltene Quecksilber durch eine Art Membransystem bindet, problemlos einhalten.

Die Blöcke B und C werden von der neuen Anlage profitieren.

“Uns beschäftigt immer, wie wir die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und der Erzeugung gewährleisten können”, so Roland Warner, Vorsitzender Geschäftsführungg bei “eins”. “Die Wärmeversorung in Chemnitz basiert heute noch zu großen Teilen auf Braunkohle. Bei dieser Art der Energiegewinnung entsteht Quecksilber, das entsorgt werden muss. Gegenüber herkömmlichen Abscheide-Technologien bietet die SPC-Technik von Gore entscheidende Vorteile, die für noch saubere Abluft sorgen”, führt er weiter aus.

Rund fünf Millionen Euro investiert das Chemnitzer Unternehmen in die neue Anlage.  Die 272 Module können jeweils ein Kilogramm Quecksilber aufnehmen und haben eine Gebrauchszeit von etwa zehn Jahren. Bis 2029 steigt “eins” ohnehin komplett aus der Braunkohle aus. Der Block B wird bereits 2023 abgeschaltet, Block C folgt 2029.

Während die Betreibung der SPC-Technologie in Europa bis auf einige Pilotprojekte noch Neuland ist, wird Gores Quecksilberfilter in den USA bereits seit vier Jahren eingesetzt und hat sich bisher in acht Steinkohlekraftwerken bewährt.

eins-Vorstand Roland Warner vor dem verbauten Gore-System.