Start Erzgebirge Grandiose Krippe
Artikel von: Sven Günther
11.12.2015

Grandiose Krippe

Fotos: Matthias Förster/Stadt Annaberg-Buchholz

Annaberg-Buchholz. Der Anblick ist einfach herrlich. Wir sehen die komplette Bergmännische Krippe in der Bergkirche.
Die Holzbildhauer Dietmar Lang, Ronny Tschierske, (beide Annaberg-Buchholz), Jesko Lange (Zschorlau), Robby Schubert (Lößnitz) und Friedhelm Schelter Königswalde), allesamt Mitglieder der bekannten erzgebirgischen Künstlergruppe ExponaRt, setzten das ehrgeizige Vorhaben künstlerisch in die Tat um.
Kunstmaler Günter Kreher (Wiesa) erweckte die 32 Figuren durch seine außergewöhnliche farbliche Gestaltung „zum Leben“. Und die 100.000 Euro Spenden aus ganz Deutschland hauchten ihnen eine Seele ein.
Das außergewöhnliche Kunstprojekt wird seit dem Jahr 2000 unter der Regie der Stadt von renommierten erzgebirgischen Holzbildhauern in die Tat umgesetzt. Partner sind die Ev.-luth. Kirchgemeinde Annaberg-Buchholz sowie engagierte Sponsoren. Die Bergmännische Krippe besteht aus äußerst filigran gestalteten, etwa 1,20 m großen Holzfiguren.
Sie zeigen das biblische Weihnachtsgeschehen in einer Bergbaulandschaft des 19. Jahrhunderts. Beispielhaft macht die Krippe die enge Verbindung von Bergbau-, Glaubens-und Stadtgeschichte deutlich. Die meisterhafte handwerkliche Gestaltung der Figuren weist auf die Schnitzer- und Holzbildhauertraditionen hin, die es im Erzgebirge seit Jahrhunderten gibt. In den letzten 15 Jahren sind über 32 geschnitzte Großfiguren entstanden. Ihre 35 Personen stellen eine „Annaberger Weihnachtsgeschichte“ dar.

Bergkirchek
Die Bergkirche St. Marien am Annaberger Markt ist die einzige bergmännische Sonderkirche Sachsens. Ab 1502 wurde sie im Auftrag der örtlichen Knappschaft und der Bergleute des Annaberger Bergreviers erbaut. Herzog Georg der Bärtige, Stadtgründer und einstiger Herrscher im albertinischen Sachsen legte selbst den Grundstein für das Gotteshaus. Ab 1511 diente die Bergkirche den Bergleuten zur Andacht, zu Gottesdiensten und zum Gebet. Bis 1539 bezahlte die Knappschaft vier katholische Kaplane, bis 1863 insgesamt 29 protestantische Bergprediger. Danach ging die Bergkirche in das Eigentum der Ev.-luth. Kirchgemeinde St. Annen über.

In den Jahren 2004 und 2005 wurde das Gotteshaus in Regie von Kirche und Stadt von Grund auf saniert und unter Beachtung des Denkmalschutzes nach modernen Gesichtspunkten umgebaut. Dabei entstand ein multifunktionelles Veranstaltungszentrum, das vielfältig nutzbar ist.

Foto: Matthias Förster/Stadt Annaberg-Buchholz