Start Großbrand in Chemnitz: Feuerwehrmann im Einsatz von Streifenwagen erfasst
Artikel von: Redaktion
07.02.2018

Großbrand in Chemnitz: Feuerwehrmann im Einsatz von Streifenwagen erfasst

Die Feuerwehr hat sich entschieden, das Gebäude kontrolliert abbrennen zu lassen. Fotos: Harry Härtel

Chemnitz. Am späten Dienstagabend, gegen 23 Uhr, alarmierten Zeugen die Feuerwehr und die Polizei wegen eines Brandes im zweiten Obergeschoss eines ehemaligen Industriekomplexes nahe eines Wohncarrés in der Turnstraße. Binnen kürzester Zeit griffen die Flammen auf das gesamte Gebäude über. Umfangreiche Straßensperrungen mussten errichtet werden.

Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und des Ausmaßes des Brandes entschied sich die Feuerwehr dazu, den Industriekomplex kontrolliert abbrennen zu lassen. Die Einsatzkräfte konzentrierten sich darauf, umliegende Wohngebäude zu schützen, sodass ein Übergreifen des Feuers verhindert werden konnte. Eines der umliegenden Wohnhäuser musste evakuiert werden, da der Giebel des Brandobjekts drohte, auf das Haus zu stürzen. Die Bewohner kamen bis auf weiteres bei Verwandten und Bekannten unter.

Wie viele Personen insgesamt ihre Wohnungen und Häuser im Wohncarré nahe des mittlerweile einsturzgefährdeten Industriekomplexes vorübergehend verlassen mussten, ist derzeit nicht bekannt. Während des noch immer andauernden Einsatzes kam es zum Zusammenstoß eines Funkstreifenwagens (Fahrer: 34) mit einem Feuerwehrmann (51). Der Polizist hatte den 51-Jährigen, der dabei war, eine Löschwasserleitung zu errichten, beim Rangieren erfasst und leicht verletzt.

Weitere Verletzte infolge des Großbrandes sind derzeit nicht bekannt. Untersuchungen zur unklaren Brandursache sind bislang nicht möglich.

Update um 15 Uhr:

Nach wie vor dauern die Löscharbeiten der Chemnitzer Feuerwehr an, wobei im Laufe des Tages damit begonnen werden soll, das Gebäude mit schwerer Technik abzutragen, um zu den Glutnestern vordringen zu können. Vor Ort haben indes Beamte des zuständigen Kommissariats der Kriminalpolizeiinspektion ihre Arbeit aufgenommen. Auch wenn der Brandort noch nicht in Augenschein genommen werden konnte, ist ein technischer Defekt als Brandursache auszuschließen, sodass von fahrlässiger oder gar vorsätzlicher Brandstiftung ausgegangen werden muss. Schadensangaben liegen bislang nicht vor.
Nach Hinweisen von Anwohnern wurde bekannt, dass sich am gestrigen Tag, gegen 17.30 Uhr, mehrere Kinder bzw. Jugendliche in dem Industriekomplex aufgehalten haben. Konkret sollen zwei Jungs (zwischen 10 und 14 Jahren alt, jeweils etwa 1,60 Meter groß) und ein nicht näher beschriebenes Mädchen beim Verlassen des Gebäudes beobachtet worden sein. Sie könnten wichtige Zeugen sein.
Die Chemnitzer Kriminalpolizeiinspektion bittet deshalb darum, dass sich die drei sowie weitere Zeugen, die Angaben zum Brandgeschehen bzw. Personen im Gebäude machen können, unter Telefon 0371 387-3445 melden.