Start Großbrand in Chemnitzer Industriebetrieb
Artikel von: Björn Wagener
02.06.2023

Großbrand in Chemnitzer Industriebetrieb

Aufgrund des Brandes kommt es zu einer starken Rauchentwicklung. Foto: Jan Härtel/ChemPic

Rauchwolke weithin sichtbar

Chemnitz. Seit etwa 18 Uhr sind die Kameraden der Chemnitzer Feuerwehr in der Schönherrstraße im Einsatz. In einem Produktionsgebäude eines dort ansässigen metallverarbeitenden Betriebes war während des Produktionsprozesses ein Feuer ausgebrochen. Rund 60 Mitarbeiter mussten sich in Sicherheit bringen, verletzt wurde nach derzeitigem Kenntnisstand niemand.

Zumindest der obere Teil der Halle steht komplett in Flammen. Das Gebäude ist zudem akut einsturzgefährdet. Foto: Jan Härtel/ChemPic

Chemnitz erlebt größten Einsatz seit Jahren

Die Schönherrstraße und Nordstraße sowie Blankenburgstraße waren im Zuge des Einsatzes gesperrt zwischen Müllerstraße und Dammweg. Die verbleibenden Mitarbeiter in der Schönherrfabrik evakuierten die Einsatzkräfte ebenfalls. Ebenso wurden Anwohner im unmittelbaren Umfeld in der Salzstraße und Waldleite aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen. Dieser Forderung kamen 52 Personen nach, welche gegen 22:20 Uhr in Wohnungen zurückkehren konnten. Im Bereich des Brandes ist die Schönherrstraße zwischen Draisdorfer Straße und Nordstraße nach wie vor gesperrt.

Zur Dokumentation aus der Luft kam zwischenzeitlich auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Kriminalpolizei und Brandursachen sind ebenfalls bereits vor Ort und haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Die Höhe des Sachschadens ist derzeit noch unklar. Im Verlauf der Löscharbeiten kam neben dem Technischen Hilfswerk auch der Katastrophenschutz zum Einsatz. Es handelt sich um einen der größten Einsätze für die Chemnitzer Einsatzkräfte seit Jahren.

Im Internet wird Kritik laut

Wenn man die sozialen Netze durchforstet, findet man schnell Kritik an den Verantwortlichen. Es wird der Vorwurf laut, dass die Bevölkerung viel zu spät gewarnt worden sei. Während das Lagezentrum der Polizei den Brand um 17.55 Uhr registriert habe, veröffentlichte man eine Warnung wegen extremer Gefahr über die NINA-App erst um 18.54 Uhr. Die Nutzer kritisieren vor allem, dass wegen möglicher giftiger Stoffe Fenster und Türen geschlossen gehalten werden sollten, die Anwohner aber erst rund eine Stunde später gewarnt wurden.

Ruine wird abgerissen – Chemnitzer müssen Umweg in Kauf nehmen

Update 06.06.2023:

Bereits vier Tage nach dem Brand beseitigte ein Abbruchunternehmen die Brandreste. Zum Schutz der Straße war zuvor eine dicke Schicht Sand auf die Fahrbahn aufgebracht worden. Damit wird vor allem verhindert, dass der Asphalt durch den Bagger zerstört wird. Währenddessen

Seit Dienstagvormittag sind die Arbeiten bereits in vollem Gange. Foto: Harry Härtel

Wie lange der Abriss der Brandruine dauern wird, ist ungewiss. Die seit dem Brandtag bestehende Straßensperre bleibt vorerst bestehen. Klar ist, dass der Brand während eines Produktionsprozesses ausgebrochen ist. Hinweise auf Brandstiftung haben sich nach Angaben der Ermittler nicht ergeben.