Start Erzgebirge Großes Engagement - kleines Einkommen
Artikel von: Sven Günther
23.03.2020

Großes Engagement – kleines Einkommen

Jetzt kommt es auf die an, die sonst in den meisten Medien kaum eine Rolle spielen. Auf Menschen, die sogar hin und wieder belächelt werden. In der Corona-Krise sind die Geringverdiener die Helden des Alltags. Das belegt eine neue Grafik. Foto: AOK

Helden des Alltag: Es sind die Gering-Verdiener

Region. Sie führen ein Leben im Schatten der Scheinwerfer, werden im Alltag kaum wahrgenommen. Wer achtet schon auf die Putzfrau, den Müllmann, die Verkäuferin, die Schwester in der Arztpraxis. In der Corona-Krise treten die Alltags-Helfer in Licht, werden von heimlich zu gesehenen Helden.
Die Beobachter von Statista.com haben sich genau angesehen, welche Einkommen die Alltags-Helden haben. Redakteur Mathias Brandt: “Während viele Menschen wegen des Corona-Ausbruchs zu Hause bleiben müssen, halten sie die Gesellschaft am laufen: KrankenpflegerInnen, KassiererInnen oder BerufskraftfahrerInnen. Gehalt.de hat sich angeguckt, was Menschen in diesen und anderen systemrelevanten Berufen eigentlich verdienen. Aus dieser Aufstellung haben wir uns die herausgegriffen, die tendenziell – trotz der Bedeutung ihrer Arbeit – nicht zu den Besserverdienenden gehören”

Das bestätigt auch der Geschäftsführer von Gehalt.de. sagt: “Beschäftigte im Einzelhandel gehören zu den Geringverdienern und arbeiten oft nah an der Mindestlohngrenze – obwohl sie einer hohen Belastung ausgesetzt sind. Auch in der Pflege oder der Logistik sind die Gehälter oft übersichtlich. Dabei sind das die Menschen, die in der aktuellen Krise unsere Versorgung sicherstellen.”

Ein Problem, dass auch die Schwarzenberger SPD-Landtagsabgeordnete Simone Lang kennt. Die gelernte Krankenschwester ruft zur gegenseitigen Rücksichtnahme und Respekt auf. „Frauen und Männer im Gesundheits- und Pflegebereich leisten gerade Herausragendes. Wir alle sollten ihnen mit Dank und Respekt begegnen. Es sind die sozialen Berufe, die unsere Gesellschaft am Laufen halten. Und das nicht nur in Krisenzeiten. Das sollten wir immer und nicht nur jetzt berücksichtigen und den Berufen mit mehr Wertschätzung begegnen: Mit einer fairen Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen.“