Start Mittelsachsen Großes Interesse an der Politik
Artikel von: Constanze Lenk
25.06.2019

Großes Interesse an der Politik

Auftakt zur Landtagswahl 2019: Wahlforum am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Freiberg

Start in den Wahlkampf der Landtagswahlen in Sachsen am 1. September: Die Kandidaten des Wahlkreises 19 Mittelsachsen 2 stellten sich den Fragen der Gymnsiasten im Freiberger Scholl-Gymnasium. Foto: Kuckenburg

Das erste von zahlreichen noch folgenden Wahlforen in Vorbereitung der Landtagswahl fand am 19. Juni im Freiberger Geschwister-Scholl-Gymnasium statt. Die sieben Direktkandidaten des Wahlkreises 19 Mittelsachsen 2 stellten sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Dabei waren; Dr. Jana Pinka (Die Linke), Alexander Geißler (SPD), Markus Scholz (Bündnis90/Die Grünen), Steve Johannes Ittershagen (CDU), Benjamin Karabinski (FDP), Holger Gustmann (Freie Wähler) und Dr. Rolf Weigand (AFD).
Organisiert hatten das Forum die Schüler der 12. Klasse. Trotz Hitzefrei war die Aula des Gymnasiums an diesem Tag fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor immerhin knapp 100 Zuhörern konnte in vier Themenrunden dabei jeder Kandidat in zwei Minuten seine Vorstellungen vortragen. Mit den Schwerpunkten Schul- und Hochschulpolitik, Digitalisierung, Gesundheits- sowie Umweltpolitik waren die Themenbereiche ebenso breit gefächert, wie stellenweise die Positionen der Parteienvertreterinnen und Vertreter auseinander gingen.
MdL Jana Pinka, die bereits seit 2009 Mitglied im Sächsischen Landtag ist, freute sich über das große Politikinteresse der Schülerinnen und Schüler während dieser sehr sachlichen und anspruchsvollen Podiumsdiskussion. Am Ende gaben dann die Jugendlichen, darunter auch zahlreiche Erstwählerinnen und Erstwähler, ihre Stimme ab. Das Ergebnis: Von 78 abgegebenen Wahlzetteln entfielen folgende Stimmen auf die Parteien: 27 DIE LINKE, 18 Bündnis 90/Die Grünen, 14 FDP, 11 Freie Wähler, 4 CDU und jeweils 2 AfD und SPD.
Hier die Meinungen der sieben Kandidaten zum Forum am Scholl-Gymnasium. Alle Fotos: Peter Kuckenburg


Dr. Jana Pinka, Freiberger Direktkandidatin (DIE LINKE): Beeindruckt hat mich vor allem, das professionelle und routinierte Auftreten und Agieren der Moderatorinnen und Moderatoren der 12 Klassen. Und trotz des eigentlichen Hitzefreis an diesem heißen Tag, war die Aula des Gymnasiums fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Ich war beeindruckt vom großen Politikinteresse der Schülerinnen und Schüler während dieser sehr sachlichen und anspruchsvollen Podiumsdiskussion. Als umweltpolitische Sprecherin meiner Fraktion fand ich es besonders gut und wichtig, dass sich die Jugendlichen auch für die Positionen der Parteien zum Thema Umwelt- und Klimapolitik interessierten.


Alexander Geißler (SPD): Ich habe mich sehr gefreut in meiner ehemaligen Schule den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort zustehen. Ich versuche für einen jungen neuen Weg der Sozialdemokratie zu stehen, der unsere Grundüberzeugungen Freiheit, Gleichheit, Solidarität in konkrete Politik verwandelt. In Bereichen, die den Schülern wichtig waren – Klimawandel, Bildung, Digitalisierung – will ich auch die sozialen Aspekte betonen. Die SPD hat hierauf gute Antworten. Klasse organisiertes Wahlforum mit kritischen Nachfragen. Die Jugend ist politisch und das ist auch gut so!


Markus Scholz(Bündnis90/Die Grünen): Schule ist ein politischer Ort und Jugendliche sind momentan politisierter denn je. Dass die Beteiligten am Ende aufgefordert waren, eine “Probewahl” durchzuführen, war wichtig! Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, die auch interessierte Freiberger*innen anlockte.


Steve Johannes Ittershagen (CDU): Die Deabatte im Freiberger Gymnasium fand ich durch die kurzen Fragen und limitierte Redezeit als gelungnenen Auftakt zu den sicherlich vielen Foren der nächsten Zeit. Die Kulisse von etwa 100 Zuhörern war recht bemerkenswert und es gab auch viele knifflige Fragen seitens der Gymnasiasten. Hinsichtlich des Themas Klimapolitik wurden dabei auch die unterschiedlichsten Ansichten der sieben Kandidaten deutlich und zeigten wo die einzelnen Kandidaten ihre Prioritäten setzen.


Benjamin Karabinski (FDP): Die klugen und fundierten Fragen der Moderatoren und des Publikums sowie das Ergebnis der vor Ort durchgeführten Wahl haben gezeigt, dass die Jugendlichen in der Lage sind, mit Politik und dem Wahlrecht verantwortungsvoll umzugehen. Ich sehe mich durch die Veranstaltung in meiner Auffassung bestärkt, dass es an der Zeit ist, das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken. Wir erwarten so viel von Jugendlichen, wir sollten ihnen auch mehr zutrauen und mehr Mitbestimmungsrechte geben.


Holger Gustmann (Freie Wähler): Eine faire und recht sachliche Veranstaltung, die von den Zwölftklässlern sehr gut vorbereitet und durchgeführt wurde. Für mich persönlich neu – vielen Dank dem Geschwister-Scholl-Gymnasium.


Dr. Rolf Weigand (AFD): Die Veranstaltung war ein sehr angenehmes Format und hat mir sehr gut gefallen, vor allem das konsequente Stoppen der Redezeiten. Das macht solch ein Forum inhaltlich ausgewogen, auch wenn wir Kandidaten keine Einheit bilden und uns in den Themen unterscheiden.