Start Chemnitz Handwerk: Nicht nur Nachwuchssorgen bleiben
Artikel von: Redaktion
03.05.2016

Handwerk: Nicht nur Nachwuchssorgen bleiben

Frühzeitig die Lust am Handwerk wecken - das versuchte auch Kay Schroth, Leiter der Konditorenausbildunder der HWK, bei diesen Kindern der Lugauer Kita "Friedrich Fröbel". Anlässlich des zehnjährigen Geburtstages edr Stitung der kleinen Forscher, deren Netzwerkpartner die Handwerkskammer ist, verzierten sie kleine Geburtstagskuchen. Foto: Cindy Haase
Frühzeitig die Lust am Handwerk wecken – das versuchte auch Kay Schroth, Leiter der Konditorenausbildunder der HWK, bei diesen Kindern der Lugauer Kita “Friedrich Fröbel”. Anlässlich des zehnjährigen Geburtstages der Stitung der kleinen Forscher, deren Netzwerkpartner die Handwerkskammer ist, verzierten sie heute kleine Geburtstagskuchen. Foto: Cindy Haase

Altendorf. Dem Handwerk im Kammerbezirk Chemnitz geht es gut. Zumindest wenn man den Geschäftsklimaindex zugrunde legt, der mit 39,2 Punkten einen neuen Höchstwert erreicht. Am Dienstag präsentierte Dietmar Mothes, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Chemnitz diese erfreuliche Nachricht als Grundtenor des Frühjahrsberichtes. Dazu wurden im März und April 4.531 zufällig ausgewählte Mitgliedsbetriebe des Kammerbezirkes befragt. 32,6 Prozent von ihnen antworteten. Die gute wirtschaftliche Lage führt Mothes auf die beachtliche Binnennachfrage und anhaltend niedrige Zinsen zurück.

„Vor allem im Bau wird dadurch ordentlich investiert, aber auch die anderen Gewerke profitieren von der guten gesamtwirtschaftlichen Lage“, sagte er.
Einmal mehr als treibende Kraft der konjunkturellen Lage zeigt sich das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe. Diese Betriebe bewerten ihre Lage zu ungefähr 90 Prozent als gut oder befriedigend.
Doch nicht nur positive Nachrichten wusste der Präsident zu verkünden: Trotz der guten und stabilen Lage im Handwerk ist das Investitionsverhalten gedämpft.

Die Ursachen dafür sind vielschichtig. Zum einen kämpfen immer mehr Firmenchefs mit unklaren Betriebsnachfolgen. Die Handwerkskammer rechnet damit, dass bis 2025 rund ein Viertel ihrer rund 23.500 Betriebe aus Altersgründen übergeben wird oder vom Markt verschwindet. „Außerdem wird heutzutage mehr geleast und gemietet als gekauft“, begründet Mothes. Auch zunehmend bürokratische Belastungen stünden der Investitionsbereitschaft entgegen.

Das kann auch Ronny Bernstein, Geschäftsführer und Gründer der BMF Grüna GmbH, einem auf die Fertigung von Einzelteilen, Kleinserien und Prototypen spezialisierten Betrieb, bestätigen: „Manchmal wünsche ich mir, dass die Priotitäten anders gelegt werden. An Anträgen für Erweiterungen von Betrieben hängen ja auch Arbeitsplätze und Gewerbeeinnahmen und diese sollten vorgehen vor beispielweise Garagenbauten“, findet er.  Sorgen macht der HWK nach wie vor das Thema Nachwuchs. Der Fachkräftemangel bedingt durch teilweise unzureichend schulisch ausgebildete Jugendliche halte nach wie vor an. Außerdem gebe es tendenziell zu viele Akademiker und wenig handwerklich Interessierte.