Start Vogtland HARIBO: Gysi soll schlichten
Artikel von: Sven Günther
10.12.2020

HARIBO: Gysi soll schlichten

Belegschaft und Einwohner demonstrieren für den Erhalt des HARIBO-Werkes in Wilkau-HAßlau. Foto: NGG

Schlichter Gysi?

Wilkau-Haßlau. Bei der Verhandlung zwischen Betriebsrat und Gewerkschaft mit der Unternehmensseite über einen Sozialplan für die Beschäftigten des Haribo-Standortes Wilkau-Haßlau sind noch Kernfragen offengeblieben. Zu allererst betrifft das die Höhe möglicher Abfindungen.
„Es geht nicht, dass der Konzern die Beschäftigten zu Weihnachten vor die Tür setzen und diese dann noch mit Billigabfindungen abspeisen will. Das machen wir als Gewerkschaft und Betriebsrat nicht mit. Kommt es zu keiner Einigung, geht der Fall vor die gesetzlich vorgeschriebene Einigungsstelle“, erklärt Thomas Lißner von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Der Gewerkschafter weiter: „Wir fordern eine Zukunftsperspektive für das Werk. Noch ist es nicht zu spät, umzulenken! Abfindungen ersetzen keinen Arbeitsplatz mit gutem Tarifvertrag wie es derzeit bei Haribo noch der Fall ist.“
Gegenstand der Gespräche zu einem Sozialplan und Interessenausgleich waren unter anderem auch die Kündigungsfristen. Hier fordern Betriebsrat und Gewerkschaft, dass niemand im Januar auf die Straße gesetzt werden darf und es weitere Monate eine Jobgarantie gibt.
Für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen hat das Unternehmen die Arbeitnehmerseite aufgefordert, einen Vorsitzenden für die gesetzlich vorgeschriebene Einigungsstelle vorzuschlagen. Auf Anfrage der NGG stände der LINKEN-Politiker und Rechtsanwalt Gregor Gysi bereit, den Vorsitz der Einigungsstelle zu übernehmen. Die Arbeitnehmerseite würde ihn dann vorschlagen.

Gregor Gysi. Foto: DIE LINKE