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Artikel von: Sven Günther
02.04.2020

Helden des Alltag: Die Schöne-Geschichten-Sammlerin

Claudia Curth sammelt Geschichten gegen die Corona-Depression. Foto: Georg Dostmann

Kurzgeschichten gegen Corona-Depression

Region. Sie sind Verkäuferinnen, Krankenschwestern, Ärzte oder Busfahrer. Menschen, die auch in der aktuell schwierigen Zeit ihren Job machen: Helden des Alltags, die im WochenENDspiegel zu Wort kommen und bei denen wir uns bedanken. Wie Claudia Curth, die einen Wettbewerb der positiven Geschichten ins Leben gerufen hat!

Die Schöne-Geschichten-Sammlerin

Thalheim. Seit der Corona-Krise sind alle Kindertagesstätten und Schulen geschlossen. Claudia Curth: „Die aktuelle Situation ist ein historisches Ereignis. Die Mehrheit der Berichte und Kommentare in sozialen Netzwerken sorgen für negative Stimmung. Es gibt momentan nichts, was einen aufbaut“, sagt die 45-Jährige, die freiberuflich im Vertrieb, im Marketing und als Autorin arbeitet. Als einer ihrer Söhne beim Frühstück erzählte, dass er eine Geschichte geschrieben hat, in der es um seinen Wunsch geht, Bäcker zu werden, kam sie auf die Idee, etwas gegen die negative Stimmung während der Corona-Krise zu unternehmen.
Die Geschichte ihres Sohnes brachte sie auf die Idee, einen Wettbewerb bei Facebook zu starten, bei dem Kinder und Erwachsene Kurzgeschichten über Erlebnisse in der jetzigen Zeit einreichen können. „Das Wichtigste ist, dass die Geschichten positiv enden und dass das Wort ‚Corona‘ nicht darin vorkommt“, sagt die Autorin. Bereits nach zwei Tagen wurde ihr die erste Kurzgeschichte von Alexandra Schlüter zugeschickt. Sie handelt vom Ausmisten des Dachbodens, wobei Erinnerungen an ihre Großmutter geweckt wurden, nachdem sie ein altes Kochbuch mit vergilbten Seiten wiedergefunden hatte.
Der Wettbewerb soll so lange laufen, bis die Schulen wieder eröffnen. Als Gewinn verlost Claudia Curth drei Exemplare ihres Buches „Erzgebirgsmärchen Band 1“. Sie liest ausgewählte Geschichten auch bei Facebook vor und plant, die emotionalsten Kurzgeschichten in einem Buch zu veröffnetlichen. Die Geschichten können per Facebook oder per E-Mail an gesendet werden. Sie sagt: „Mit dem Wettbewerb möchte ich auch Künstlern eine Plattform geben, die die Krise am härtesten trifft. Wenn Menschen in mehreren Jahren auf die heutige Zeit zurückschauen, sollen sie mit dem Buch ein Nachschlagewerk haben, in dem steht, was die Menschen damals emotional bewegt hat.“