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Artikel von: Constanze Lenk
25.03.2020

Helden des Alltags

Pharmazieingenieurin Silke Franke sorgt in der Berg-Apotheke Brand-Erbisdorf ebenfalls für einen reibungslosen Ablauf und das Versorgen der Patienten mit Arzneimitteln. Foto: Constanze Lenk

Apotheker fordern: Arzneimittelversorgung auf Verschärfung der Krise vorbereiten

Sie sind Verkäuferinnen, Krankenschwestern, Ärzte oder Busfahrer. Menschen, die auch in der aktuell schwierigen Zeit ihren Job machen. Helden des Alltags, die im WochenENDspiegel zu Wort kommen. Wie Heike Kautz, Fachapothekerin für Offizin-Pharmazie aus Brand-Erbisdorf.
Gemeinsam mit ihrem Team der Berg-Apotheke hilft sie die Versorgung mit Arzneimitteln und apothekenpflichtigen Medizinprodukten in Zeiten der Corona-Krise zu erhalten.
Neben dem Versorgen der Patienten werden auch Arztpraxen und Pflegedienste durch die Apotheke mit diesen wichtigen Waren beliefert. „Dies ist zurzeit leider erschwert möglich. Denn durch das Sparen der Krankenkassen kann es vor allem jetzt zu Lieferengpässen von Arzneimitteln und Impfstoffen kommen. Für uns bedeutet dies viel Aufwand bei den Bestellungen“, erklärt die Apothekerin. Denn nicht nur diese nehmen zu, auch Patienten und Kunden suchen im Moment verstärkt die Apotheke auf und wollen sich gut versorgt wissen. Da hilft das Team der Apotheke gerne weiter. Ist etwas nicht lieferbar, wird sich um Alternativen gekümmert, oft Rücksprache mit dem Arzt gehalten, um nach einer optimalen Lösung für den Patienten zu suchen. „Und nicht zuletzt sind hierbei wieder die bürokratischen Hürden der Krankenkassen zu meistern“, sagt Heike Kautz.
Engpässe zu bewältigen gab es in den vergangenen Wochen genug. Desinfektionsmittel, Mundschutz und weitere Hilfsmittel zum Schutz vor Corona sowie zahlreiche andere Medikamente waren und sind nur schwer zu bekommen.
So fordern die Apotheker bundesweit (Stand 24. März 2020), mehr Unterstützung von der Politik gegen die Bürokratie und Lieferschwierigkeiten. Wegen der Rabattverträge der Krankenkassen und der damit verbundenen Bürokratie ist es oft nötig, dass Patienten ihre Apotheke mehrfach aufsuchen. Wenn die Regelungen der Rabattverträge während der Corona-Krise ausgesetzt würden, könnten die Patienten oft schon beim ersten Apothekenbesuch mit dem Medikament versorgt werden, dass der Arzt für sie ausgewählt hat.
Das helfe nicht nur für die schnelle Versorgung der Patienten, sondern erspare auch den meisten das Anstehen vor der Apotheke. Denn aus Schutz vor Ansteckung mit dem Corona-Virus dürfen in der Berg-Apotheke nur noch gleichzeitig zwei Personen eintreten. Nur wenn das Team gesund bleibt, kann die Versorgung der Bevölkerung auch weiter so gut erfolgen.
Damit unnötige Wege zur Apotheke erspart bleiben, rät Heike Kautz, die Hausapotheke immer gut aufzufüllen. Schmerz- und Fiebermittel, Fieberthermometer, Mittel zur Wundversorgung, Mittel gegen Husten und Schnupfen sowie gegen Magen-Darm-Erkrankungen und Vitamine. Ebenso sollten Dauermedikamente und Batterien für Messgeräte immer auf Vorrat zu Hause sein. „Damit ist eine Grundversorgung gesichert“, so die Apothekerin.