Start Erzgebirge Hohndorf bleibt eigenständig - Interview mit Bürgermeister Matthias Groschwitz
Artikel von: Redaktion
25.04.2017

Hohndorf bleibt eigenständig – Interview mit Bürgermeister Matthias Groschwitz

Hohndorfs Bürgermeister Matthias Groschwitz. Foto: Stefan Unger

Herr Groschwitz, die Gemeinde Niederwürschnitz wird mittelfristig nach Stollberg eingemeindet. Ist so ein Schritt ein Thema für Hohndorf?
Nein. Wir bleiben selbstständig. Wir sind gut aufgestellt, die Verschuldung ist sehr gering und wir haben in den letzten Jahren ein hohes Investitionstempo vorgelegt. Das sind deutliche Zeichen, dass es der Gemeinde finanziell sehr gut geht.
Wie sieht es mit den Einnahmen von Gewerbesteuern aus?
Wir sind eine einnahmeschwache Gemeinde. Wir haben kein Gewerbegebiet, die Gewerbesteuereinnahmen sind nicht sehr hoch. Im Wesentlichen profitieren wir von Schlüsselzuweisungen. In den zurückliegenden Jahren haben wir sehr sparsam und sinnvoll investiert, haben uns keinerlei Prestigeobjekte geleistet und viel in die Infrastruktur geseckt.
Was und wo wird in diesem Jahr in Hohndorf gebaut?
Im zweiten Quartal wir die Staatsstraße 256 fertiggestellt. Das Projekt beschäftigt uns seit 2008. Der letzte Abschnitt wird nun am 31. Mai übergeben. Diese Straße wird dann als Umleitung durch den Bau des Kreisverkehres an der Kreuzung in Lichtenstein benötigt. Die gesamte Abwicklung der Baumaßnahme der S256 lief über uns. Wir selbst haben Parktaschen und die Gehwege gebaut. Die Straße wurde komplett instand gesetzt, also mit neuen Gasleitungen, Wasserleitungen und auch neuen Abwasserkanälen. Zum 31. Mai ist dann die gesamte Ortsdurchfahrt mit beiderseitigem Radweg fertiggestellt. Des weiteren wird unser Schnitzerheim umgebaut.
Das Dach ist vom Holzwurm zerfressen und wird komplett neu gemacht. Es müssen neue Fußböden her und auch die Elektroanlage wird auf den neuesten Stand gebracht. Der Wertumfang beträgt hier eine halbe Million Euro.
Hier fließen Fördergelder. An diesem Vereinsdomiziel der Schnitzer und Klöppler wird dann ein Jahr gebaut. Vorausschauend haben wir die Ausstellung zum 60-jährigen Jubiläum der Klöppelfrauen ins Rathaus geholt. Denn bald wird es zur Beräumung kommen. Der große Weihnachtsberg und das Bergwerk im Haus werden abgedeckt.
Im Kindergarten „Rappelkiste“ werden die brandschutztechnischen Sanierungen abgeschlossen und die Kellerräume umgebaut und modernisiert im Wert von über 150.000 Euro. Zwei Häuser-Brachen werden in der Hauptsraße, welche die Gemeinde gekauft hat, abgerissen. Wie auch die Zimmermann-Fabrik. Damit verschwinden Unfallgefahren im Ort. An unserer Sportanlage bauen wir für die Vereine noch einen Beach-Volleyballplatz und für die Aquarianer wird im Kellerbereich gebaut, damit hier gute Bedingungen für die Vereinsmitglieder herrschen.
Für die Hundesportler wird eine neue Wasserleitung verlegt. Diese ist sehr alt und verschlissen. Das sind die wichtigsten Punkte, welche im Haushalt stehen. Wir investieren rund 1,8 Millionen Euro, bei einem gesamten Haushaltsvolumen von etwas 5,8 Millionen Euro.
Vielen Dank und alles Gute.