Start Vogtland IHK fordert: Gebt das Fracking frei
Artikel von: Sven Günther
20.04.2022

IHK fordert: Gebt das Fracking frei

2500 Milliarden Kubikmeter Erdgas lagern in porösen Speichergesteinen tief unter Deutschland. Per Fracking könnte man es fördern, wäre dann eine zeitlang unabhängig von Russland. Aber… Symbolbild: pixabay.com

Vorbild USA?

Region. Das Verfahren ist umstritten. Um Öl oder Gas aus tiefen Bodenschichten zu fördern, nutzen Unternehmen in den USA seit vielen Jahren das Fracking-Verfahren. Dabei wird Wasser mit chemischen Zusätzen in tiefe Gesteinsschichten geleitet. Dort erzeugt es Risse, sodass Öl oder Gas freigesetzt und abgepumpt werden können.

Die Energie-Wirtschaft klatscht aufgrund der neuen Möglichkeit an Rohstoff zu kommen. Berechnungen führen zu einem Gasvorrat von 500 bis 2500 Mrd. Kubilmeter in porösen Speichergesteinen (Sandsteinen, Karbonate) und in tonigen Muttergesteinen (Schluffe, Schiefer).

Umwelt-Enthusiast schreien auf! Sie kritisieren Risiken wie Wasserverschmutzung, Freisetzung von Treibhausgasen oder Erdbeben-Risiken.

Die IHK Chemnitz hat sich jetzt positioniert, fordert: Gebt das Fracking frei!

Prof. D. Mohd Amro, TU Bergakademie Freiberg – Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau, Prof. Dr. Hans-Jürgen Kretzschmar, Geokompetenzzentrum Freiberg – Arbeitsgruppe Geoenergie, und Dr.-Ing. habil. Manfred Goedecke, Rohstoffbeauftragter der IHK Chemnitz, haben im Auftrag der IHK Chemnitz ein Papier erstellt, in dem sie Vorschläge für die Nutzung von deutschem Erdgas für unsere Energieversorgung machen. Ihre Meinung nach, ist das Verfahren sicher beherrschbar. Sicherheitsbedenken widerlegen sie in dem Papier.

Sie finden es hier:

Positionspapier IHK Chemnitz

Die IHK-Forderungen an die Bundesrepublik

Die schnelle Neufassung bzw. Novellierung der gesetzlichen Regelungen zum Fracking

Die deutliche Vereinfachung und Verkürzung, ggf. die Bündelung der Genehmigungsverfahren

Langfristig stabile, berechenbare Finanzierungs- und Investitionsbedingungen für erdgasfördernde Unternehmen mit Kompatibilität zur EU-Taxonomie

Konzertierte Aufklärungs- und Informationsaktivitäten von Politik, Verwaltung und Unternehmen zur Verbesserung der Akzeptanz der Bevölkerung für die einheimische Rohstoffgewinnung (Nutzen, Umwelt- und Sicherheitsstandards, Kontrollmechanismen und ihre Ergebnisse, Transparenz der Technologien u. a.)

Unterstützung der Fachkräfteausbildung durch gezielte Stärkung der bestehenden Ausbildungsstätten für alle Qualifikationen (Facharbeiter, Steiger/Meister, Dipl.-Ing.)

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist der gleichen Ansicht wie die IHK. „Die Amerikaner haben sich durch Fracking vom Nahen Osten völlig unabhängig gemacht“, sagte er der Funke-Mediengruppe und schlägt vor, den Einsatz dieser Technologie auch in Deutschland auf den Prüfstand zu stellen.