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Artikel von: Sven Günther
03.09.2015

IHK kritisiert Kita-Schlüssel

In Sachsens Kitas gibt es bundesweit den schlechtesten Betreuungsschlüssel. Foto: pixabay.com

 

Besser, aber längst nicht gut!

Chemnitz. Die IHK kritisiert den schlechten Betreuungsschlüssel in Sachsens Kindertagesstätten, der zwar gerade besser wurde, aber längst nicht gut ist. Im Kindergarten kommen auf eine Erzieherin statistisch 12,5 Kinder. In der Krippe sind es sechs.
Die Bertelsmann-Stiftung hatte festgestellt, dass Sächsische Kitas den unter Dreijährigen die bundesweit ungünstigsten und den Kindern ab drei Jahren die bundesweit zweitungünstigsten Betreuungsverhältnisse bieten.
Laut IHK lässt das die regionale Wirtschaft aufschrecken. In einer Pressemitteilung heißt es: „Standortwerbung sieht anders aus. Für die sächsischen Fachkräfte und Unternehmen spielt die Kinderbetreuung nicht nur für einen frühzeitigen Wiedereinstieg nach der Elternzeit eine entscheidende Rolle. Vielmehr ermöglicht die Kinderbetreuung den Eltern, sich täglich motiviert der Arbeit zu widmen, während der Nachwuchs in den Kitas gut betreut wird.
Darüber hinaus stellt die frühkindliche Bildung in den Kitas eine Investition in den Fachkräftenachwuchs dar. „Pädagogische Fachkräfte fördern den natürlichen Forschergeist von Kindern und erklären spannende Phänomene von Naturwissenschaft, Technik und Mathematik. Das frühzeitige Lernen in der Gruppe fördert dabei nachhaltig die Kompetenzen der Kinder“ weiß Cindy Behr, Ansprechpartnerin zum Projekt Haus der kleinen Forscher der IHK Chemnitz (siehe auch Artikel “Lehrer pauken für kleine Forscher”).
Frühkindliche Bildung in den Kitas ist laut IHK eine Investition in den Fachkräftenachwuchs. “Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte in unseren Unternehmen, die sich begeistern können, wissensdurstig sind, Ausdauer haben und im Team arbeiten. Alles Eigenschaften, die bereits in jungen Jahren grundlegend beeinflusst werden. Der Kindergarten stellt, neben der Familie, eine entscheidende Möglichkeit zur Förderung unseres Nachwuchses dar. Diese sollten wir nutzen“, appelliert Ursula Hertwig, Mitglied des Fachkräfteausschusses der IHK Chemnitz. „Wir als Unternehmen verlassen uns auf eine verlässlich hohe Qualität bei der Kinderbetreuung und können auf die gut ausgebildeten Eltern im Unternehmen nicht verzichten. Wir haben festgestellt, für die Eltern ist es wichtig, ein gutes Gefühl bei der Kinderbetreuung zu haben. Nur so können sie eine top Leistung bringen“, ergänzt sie.