Start Zwickau Im Banne der Unterwelt
Artikel von: Uwe Wolf
23.11.2016

Im Banne der Unterwelt

Barbara Kümmer mit Besuchern in den Dienerschen Gängen. Foto: Uwe Wolf
Barbara Kümmer mit Besuchern in den Dienerschen Gängen. Foto: Uwe Wolf

Glauchau.  Elf Meter unter der Stadt die Unterwelt erkunden. In den Dienerschen Gängen ist das möglich. Und dank eines Verbindungsganges zum Kellersystem unter dem Stadttheater kommt eine rund 460 Meter lange Strecke zustande, die erkundet werden kann.

Am 26. November von 14 bis 17 Uhr Uhr lädt der Fremdenverkehrsverein Schönburger Land e.V. wieder zu einem Besuch der Unterwelt ein. Dazu gibt es noch eine Stollenverkostung. Treff ist in der Theaterstraße 34 b. . Die unterirdischen Ganganlagen  in Glauchau gehören zum Kulturgut der Stadt. Jedes Jahr wagen hunderte Besucher einen Blick in die Unterwelt und erfahren dabei viel Interessantes zur Geschichte und zum Zweck der Gänge in der Theaterstraße.

Das Besondere ist, dass die Keller und Gänge in Rotliegendes gehauen wurden, allerdings nicht in Stein, sondern in Erde, die von Natur aus so verdichtet ist, dass die Kellergänge halten. Die Gänge sind freitragend und sehr stabil. Es wurde kaum etwas ausgemauert. Die Gänge wurden einst zur Lagerung von Bier und Lebensmittel verwendet. Außerdem dienten sie den Bewohnern als Versteck.

Wie alt die Gänge und Keller sind, weiß keiner. Sie wurden vor einigen hundert Jahren angelegt. Ihren Namen erhielten sie 1888, als eine Familie Diener das Anwesen über den Kellern erwarb und damit auch die Keller selbst. Die erste erhaltene Verkaufsurkunde ist mit 1576 datiert. In den Gängen erfahren die Besucher viel Wissenswertes über die Nutzung, das Erdmaterial und auch über Pilze, die im Innern wachsen und sogar essbar sind. Mit dabei ist in der Regel die Gangkatze, die alle begleitet.

Rund 6000 Meter erkundete Keller und Gänge gibt es in Glauchau. Es wird vermutet, dass es nochmals 6000 Meter unterirdische Anlagen gibt, die noch nicht bekannt sind. uw

 

Barbara Kümmer mit Besuchern in den Dienerschen Gängen. Foto: Uwe Wolf