Start Chemnitz Immer am Ball
Artikel von: Judith Hauße
27.11.2022

Immer am Ball

Wir analysieren live vor Ort in der Messe Chemnitz. Foto: Redaktion

Ein gebrauchter Spieltag für die NINERS

Nach dem Europe-Cup-Erfolg am vergangenen Mittwoch geht es für den Chemnitzer Basketball-Bundesligist Niners in der Bundesliga weiter. Am heutigen Adventssonntag empfängt die Mannschaft von Headcoach Rodrigo Pastore Brose Bamberg in der heimischen Messe.

Starting-Five: Aher Uguak, Jonas Richter, Arnas Velicka, Minde Susinskas, Dominic Lockhart

Tipp-Off: Bamberg hart den ersten Ball. Chemnitz kann ihn abwehren. Minde Susinskas verliert den Ball jedoch ins Aus. Danach gelingt den Gästen ein 6:0-Lauf, der von den Chemnitzer Spielern Arnas Velicka und JOnas Richter unmittelbar gebrochen wird (6:6). Die Bamberger können sich allerdings sofort wieder die Führung holen (9:15), in der Chemnitzer Verteidigung läuft es derweil noch nicht rund. Beim fränkischen Gast läuft es hingegen am offensiven Brett bislang besser (11:17).

Die Chemnitzer kommen nur langsam ins Spiel, können den Ball zwar ab und an für sich gewinnen und die Bamberger Offensive ärgern, aber der Erfolg beim Abschluss bleibt aus. Bis, ja bis Kevin Yebo die Murmel nach einem erneuten Steal der Chemnitzer in den Korb bringt (19:21).

Die Teamfoulgrenze ist kurz vor Ende des ersten Viertels auf beiden Seiten erreicht, der Kampf um den Ball eröffnet. Wes Clark nimmt ihn an sich (23:27). Die Bamberger bleiben aber weiterhin erfolgreich, gehen mit einer 7-Punkte-Führung in die nächsten zehn Minuten.

Q2: Arnas Velicka bringt die Chemnitzer wieder an die Gäste aus dem Frankenland heran (26:30), und Achtung, Deja vu: gefolgt von Jonas Richter (28:30). Das Doppel kennen wir doch schon aus Viertel 1. Aher Uguak kann seine Chemnitzer zum Ausgleich werfen, trifft für drei (33:33). Die Gastgeber sind im Spiel endgültig angekommen, Nelson Weidemann kann sich trotz zwei verpatzter Dreierversuche doch noch zur Führung mogeln, zwei für ihn (35:33). Auf Seiten von Bamberg mogelt sich hingegen ein anderer von Minute an erfolgreich an die Dreierlinie, Bell Amir holt die Führung für die Gäste zurück (37:40).

Auf den aus Kanada nach Chemnitz gekommene Aher Uguak scheint der Niners-Modus übergegangen zu sein, er kann sich mit einer starken Leistung unter dem Korb durchsetzen (42:45). Die Führung bringt es aber nicht. Bamberg kann auch das zweite Viertel für sich ausmachen (44:50).

Q3: Die Gäste haben bis dato viel Platz an der Dreierlinie, was sie auch nutzen (46:53). Chemnitz gelingt bislang noch nicht der Durchbruch, auch weil die sonst so treffsicheren Schützen Minde Susinskas und Marko Filipovity größtenteils noch erfolgreich a der Dreierlinie bleiben. Dafür der sonst so unscheinbare Dominic Lockhart, ein wichtiger Dreier für ihn (49:55). Auch wes Clark bringt die Chemnitzer wieder näher an den Gegner heran (51:58), der jedoch im Nachgang wieder einen drauf setzt und die Führung weiter ausbaut (51:61). Die Gäste beweisen heute eine glanzvolle Trefferquote, die Chemnitzer dagegen können noch kein Wurf-Feuerwerk ablassen (53:64).

Auch defensiv lässt Chemnitz heute dem Gegner zu viele Chancen, der das wiederum gnadenlos ausnutzt (58:67). Der Vorsprung bleibt bei bamberg (60:71).

Q4: Die letzten zehn Minuten werden für die Gastgeber ein hartes Stück Arbeit, der heutige Gegner weiter vorn (62:74). Einzelne Spieler, wie Wes Clark halten die Chemnitzer aktuell am Leben in diesem Spiel, mit einem Doppel (68:77). Nützt bloß nichts, wenn der Gegner heute einen nach den anderen von der Dreierlinie ablässt (68:80). Wenn selbst von der Freiwurflinie heute nichts läuft, kann das nur bedeuten, Chemnitz hat seine Trefferlaune beim Europe-Cup-Konkurrenten im Kosovo gelassen (70:82). Noch zweieinhalb Minuten zu spielen, Bamberg mit 12 Punkten vorn. Ein Basketball-Wunder muss her. Doch selbst das letzte Fünkchen Glück bleibt heute bei den Chemnitzern aus, kommen nur langsam an die Franken heran (73:82), die sich mit ihrem 10-Punkte-Vorsprung eine Minute vor Schluss pudelwohl fühlen. Und nebenbei bemerkt, auch die mitgereisten Bamberg-Fans, die nicht unweit des Media-Tisches stehen, haben Luxusprobleme, wenn sie sich bei einem gesicherten Sieg ihrer Mannschaft immer noch über die Uhr aufregen können.

Es ist ein gebrauchter Tag für die Niners. Und meine Ohren haben es auch allmählich satt, von den Trommeln der Bambergfans penetriert zu werden. Chemnitz muss sich zuhause gegen Bamberg 75:88 geschlagen geben.