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Artikel von: Sven Günther
07.02.2017

Italiener investieren im Erzgebirge

In Grünhain-Beierfeld wird der italienische Automobilzulieferer Franci SpA ein neues Werk bauen. Foto: Franci SpA

Erzgebirge lockt Italiener an

Grünhain-Beierfeld. Vom Comer See geht’s an den Beutelbach. Der Stadtrat stimmte gestern (6. Februar) für den Verkauf einer 18.000 m² große Fläche im Gewerbegebiet Grünhain an den italienischen Automobilzulieferer Franci SpA bzw. dessen Tochterunternehmen Franci Deutschland GmbH.

Das Familien-Unternehmen Franci SpA (1955 gegründet, dritte Generation) hat sich auf den Werkzeugbau im Automobilsektor spezialisiert. Vom Stammsitz im italienischen Valmadrera (Provinz Lecco) aus werden vorwiegend Automobilhersteller wie Audi, VW, Porsche, Daimler, BMW oder Ford in Deutschland beliefert. Mit Hilfe der Werkzeugsätze der italienischen Werkzeughersteller werden Außenhautteile für PKW, beispielsweise Kotflügel, Dächer, Türen oder Seitenwände, hergestellt. Am italienischen Stammsitz arbeiten rund 170 Mitarbeiter, der Jahresumsatz beträgt rund 35 Millionen Euro.

In Grünhain-Beierfeld ist eine 1500 Quadratmeter große Halle geplant, die 15 bis 18 Meter hoch ist. Hier werden eine 50-Tonnen-Krananlage und mehrere Großpressen stehen. In den nächsten beiden Jahren sollen sieben Millionen Euro investiert werden. Acht bis zehn Jobs werden in den ersten drei Jahren entstehen.

Die Gründe für das Erzgebirge? Die Region hat mit 104 Industriejobs je 1000 Einwohner die zweithöchste Industriedichte Sachsens. In Grünhain-Beierfeld sind es sogar 310. Jan Kammerl von der Wirtschaftförderung: “Dazu kommen 100 spezialisierte Unternehmen im Bereich Fahrzeugbau und Automobilzulieferer. Die Familie hast sich ausdrücklich bei der IHK und bei uns für die intensive Begleitung des Projekte bedankt.”

Nicht zuletzt konnte die Stadt Grünhain-Beierfeld mit einem hervorragenden Standortangebot überzeugen: „Die geplante Ansiedelung der Firma Franci ist für unsere Stadt ein sehr wichtiger Meilenstein zur Festigung unserer Industriestruktur. Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit dem geplanten Investitionsvorhaben zugestimmt. Damit wird die Gewerbegebietserweiterung Grünhain II zu einem Erfolgsmodell“, so Bürgermeister Joachim Rudler.