Start Mittelsachsen Jetzt ran an die Äpfel!
Artikel von: Uwe Wolf
01.09.2016

Jetzt ran an die Äpfel!

berichtete Gert Kalbitz, Vorsitzender des Landesverbandes "Sächsisches Obst" e.V.
Gert Kalbitz, Vorsitzender des Landesverbandes “Sächsisches Obst” e.V. (l.), Sachsens Blütenkönigin Janett I. und der sächsische Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt pflücken die ersten Äpfel und starteten damit die diesjährige Apfelernte. Foto. Uwe Wolf

Seelitz. Die Apfelsaison 2016 ist eröffnet. Im Obstgut Seelitz erfolgte der offizielle Start für ganz Sachsen. Damit ist die Ernte einer Frucht angelaufen, deren Bedeutung wohl von vielen noch unterschätzt wird. “Für die Gesundheit des Menschen haben die Äpfel eine große Bedeutung”, so Sachsens Blütenkönigin Janett I. “Äpfel senken das Risiko an Bluthochdruck, Asthma und Alzheimer zu erkranken. Auch ist medizinisch nachgewiesen, dass Apfelesser seltener an Krebs sowie an Herz und Kreislauf erkranken. Mediziner und Wissenschaftler empfehlen drei Äpfel pro Tag.”

In Sachsen wird auf 4656 Hektar Obst angebaut, womit der Freistaat das drittgrößte Obstanbaugebiet in Deutschland ist. Der Apfelanbau erfolgt auf 2886 Hektar. “In diesem Jahr werden wir rund 88.000 Tonnen Äpfel ernten, das sind etwa 5000 Tonnen weniger als im Vorjahr”, berichtete Gert Kalbitz, Vorsitzender des Landesverbandes “Sächsisches Obst” e.V. “Allerdings haben wir eine bessere Qualität als im Vorjahr.” Die Preise seien stabil aber die Branche stehe unter Druck. Es würden höhere Preise benötigt. Für gute Qualität gebe es gute Absatzmöglichkeiten.

In Mittelsachsen werden rund 21 Kilogramm Äpfel pro Einwohne rund Jahr verzehrt, was dem Wert in Sachsen entspricht. Mit seinen 4,08 Millionen Einwohnern und 88.000 Tonnen Äpfel werden mehr Äpfel produziert, als der Freistaat für seine Eigenversorgung benötigt. In Deutschland liegt der Anteil der Eigenversorgung mit Äpfeln allerdings bei nur 46,7 Prozent.

“Wir haben in Sachsen gute Ernteaussichten und gut funktionierende Betriebe mit sehr gut ausgebildeten Mitarbeitern. Dazu kommt noch eine hohe Obstqualität”, sagte Sachsens Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt. Er bezeichnete es als toll, dass sich der Obstanbau in Seelitz gehalten hat obwohl die Entwicklung nicht gerade einfach war. Dr. Lothar Beyer, stellvertretender Landrat des Kreises Mittelsachsen merkte an, dass der Obstanbau seit langem im Porphyrland beheimatet ist und ein Stück Vielfalt darstellt. “Mit Selbstflückern, Hofladen und Marktständen sowie Direktbelieferung von Einkaufsmärkten ist das Obstgut Seelitz gut aufgestellt. Es erzeugt Produkte aus der Region für die Leute in der Region”, so Lothar Beyer.

Die Obstanbautradition in Seelitz begann 1967 auf 10 Hektar Fläche. In Spitzenzeiten war die Obstanbaufläche 400 Hektar groß. Das Obstgut Seelitz wurde 1999 gegründet. “Wir bauen heute auf rund 102 Hektar Obst an”, sagte Wolfgang Kuhn, Geschäftsführer des Obstgut Seelitz. “Davon werden auf 66 Hektar Äpfel angebaut. Wir beschäftigen 13 Mitarbeiter. Dazu kommen noch 15 bis 30 Saisonarbeitskräfte.”

Rund 1400 Tonnen Äpfel werden in diesem Jahr geerntet. Das ist zwar etwas weniger als 2015 aber dafür ist die Qualität besser. “Es ist eine sehr gute Ernte herangewachsen”, so Wolfgang Kuhn. “Nun hoffen wir, dass wie sie auch gut einbringen können.”

Für die Gemeinde Seelitz mit ihren 24 Ortsteilen ist der Obstanbau wichtig und ein Stück Tradition. “Seit Jahrzehnten wird hier Obst angebaut. Obstbau und Landwirtschaft prägen den Ort”, so Bürgermeister Thomas Oertel. “Das Obstgut ist ein wesentlicher Bestandteil der Gemeinde sorgt dafür, dass Seelitz weithin bekannt ist.” uw