Start Chemnitz Kaffeetafel mit Bundespräsident Steinmeier: Kritiker ist positiv überrascht
Artikel von: Redaktion
02.11.2018

Kaffeetafel mit Bundespräsident Steinmeier: Kritiker ist positiv überrascht

Etwa 12 Menschen – darunter auch Kritiker – hatten die Möglichkeit mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ins Gespräch zu kommen. Foto: Cindy Haase

Chemnitz. Er war gekommen, um zu reden: Frank-Walter Steinmeier. Der Bundespräsident weilte am Donnerstag in Chemnitz und betonte: “Wir brauchen den Dialog”. Während der oberste Staatsrepräsentant bei seinem Besuch im Rathaus eher gehetzt wirkte, nahm er sich am Nachmittag viel Zeit. Rund zwei Stunden diskutierte er im Sächsischen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) während der sogenannten Kaffeetafel, einem Format des Bundespräsidenten,um mit unterschiedlichen Menschen ins Gespräch zu kommen.

Einer, der beim Kaffeekränzchen mit Steinmeier dabei sein durfte, war Thomas Heinsch. “Ich war als Kritiker eingeladen”, verrät er im Gespräch mit WochenENDspiegel. Die Auswahl der Teilnehmer war im Vorfeld erfolgt und dabei wurde Wert auf eine bunte Mischung gelegt. So waren neben Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, smac-Chefin Sabine Wolfram, Klinikum Geschäftsführer Dirk Balster, in Vereinen Engagierten auch einge Menschen mit Migrationshintergrund anwesend. Und eben auch Menschen wie Thomas Heinsch, die der aktuellen Regierung offen kritisch gegenüber stehen.

“Ich muss zugeben, dass ich selbst überrascht bin, dass es nichts Negatives zu sagen gibt”, äußerte Heinsch im Anschluss an die Kaffeetafel. Steinmeier habe sich sehr präsidial und interessiert gegeben. Er habe sich viel angehört.  “Zudem waren sehr viele interessante Menschen dabei.” Es sei sehr interessant gewesen, manche Positionen auch mal von der anderen Seite zu hören wie die des Iraners, dessen Restaurant unlängst Ziel eines Anschlages wurde. “Ein sehr netter Mann”, sagte Thomas Heinsch.

“Es haben beim Gespräch alle zugehört, aber natürlich ist trotzdem jeder in seiner Gedankenblase”, weiß er. Man dürfe jetzt nicht die Illusion haben, dass Seite A Seite B überzeuge. “Aber ich denke, dass alle die Chance hatten, auch mal die andere Seite anzuhören”, zieht er ein rundum positives Fazit.