Start Chemnitz Kammerbezirk Chemnitz analysiert Ausbildungsmarkt
Artikel von: Redaktion
05.08.2016

Kammerbezirk Chemnitz analysiert Ausbildungsmarkt

PräsiPräsident der Handwerkskammer Chemnitz, Dietmar Mothes Foto: Nicole Neubertdent der Handwerkskammer Chemnitz, Dietmar Mothes Foto: Nicole Neubert
Präsident der Handwerkskammer Chemnitz, Dietmar Mothes Foto: Nicole Neubert

Rottluff. Das neue Ausbildungsjahr steht vor der Tür. Zum Auftakt hat sich die Handwerkskammer Chemnitz zur Lage des Ausbildungsmarktes im Kammerbezirk Chemnitz geäußert.

Im Zusammenhang mit der Lehrstellensituation stehen auch die Schulgesetznovelle und der mangelnde Lehrerbedarf.
So kamen bei dem Zusammentreffen in der Handwerkskammer Chemnitz auf der Limbacher Straße 195, der Präsident der Kammer, Dietmar Mothes, der Landestagsabgeordenter der CDU Frank Heidan sowie Jörg Vieweg, Landestagsabgeordeter der SPD zu Wort.

„Wir haben 1.322 neue Ausbildungsverhältnisse im Handwerk, das ist eine Steigerung von 5,1 Prozent zum Vorjahr“, erzählt freudig der Präsident Dietmar Mothes.

In Sachsen wurden insgesamt 3.445 Ausbildungsverträge geschlossen, was eine Steigerung von 8,5 Prozent zum Vorjahr ist.

„Ich ziehe daraus eine positive Bilanz, wir als Handwerkskammer sind zufrieden“ fügt er hinzu.

Die Nachfrage in Handwerksberufen ist größer als man glaubt. Viele Lehrstellen im Bereich Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Anlagenmechaniker und Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk Fleischerei, konnten trotz großer Nachfrage nicht besetzt werden, da diese am Bedarf orienitert, dann trotzdem noch zu gering ist. Zu den nicht all zu beliebten Berufen zählt der Metallbauer, Dachdecker und Straßenbauer.

In der Lehrstellenbörse der Handwerskammer Chemnitz sind derzeit in 83 Ausbildungsberufen noch 586 freie Lehrstellen.
Das sind zwar noch genug freie Lehrstellen, allerdings hätten noch weitaus mehr, nicht besetzt sein können. In diesem Zusammenhang wird der Lehrermangel spruchreif, denn im Kammerbezirk Chemnitz sind mit Schuljahresbeginn zu 60 Prozent Quereinsteiger beschäftigt, also Lehrkräfte ohne pädagogische Grundausbildung. Ohne diese Quereinsteiger würde es keine Ausbildungslehrlinge geben.

„Am Montag wird zwar vor jeder Berufsschulklasse eine Lehrerin oder ein Lehrer stehen. Das zu erreichen war aber nur mit großer Anstrengung und mit Hilfe von Quereinsteigern möglich“, so Jörg Vieweg, der landestagsabgeordeter der SPD-Fraktion.

Sachsen braucht dringend mehr Berufsschullehrerinnen und -lehrer in Sachsen. Jetzt müssen die Kultusministerin und der Finanzminister ihren Beitrag leisten. Für die SPD ist das wichtigste Kriterium die Qualität im neuen Schulgesetz in Sachsen.

Wir werden so lange weiterdiskutieren und -verhandeln bis das Gesetz wirklich gut ist“, so Vieweg abschließend.

Von Nicole Neubert