Start Erzgebirge „Kein Jugendlicher darf auf der Strecke bleiben“
Artikel von: Andre Kaiser
31.03.2016

„Kein Jugendlicher darf auf der Strecke bleiben“

Siegfried Bäumler, Leiter der Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz Foto: BA

Annaberg-Buchholz. „Im Erzgebirge darf kein Jugendlicher nach der Schulzeit auf der Strecke bleiben“, so Siegfried Bäumlers Grundaussage am heutigen Donnerstag (31.03.2016). Anlässlich der Bekanntgabe der aktuellen Ausbildungsmarktzahlen gibt sich der Chef der Arbeitsagentur Annaberg-Buchholz zuversichtlich, dies auch in diesem Jahr einhalten zu können. „Ich bin guter Dinge, dass es uns gelingen wird, die Jungen und Mädchen mit einer Ausbildungsstelle zu versorgen, bzw. diejenigen, die keinen Ausbildungsplatz bekommen, in einer Maßnahme unterzubringen.“

Optimistisch stimmt den Agenturchef unter anderem die Bereitwilligkeit der Betriebe, junge Menschen auszubilden. „Die erfreulichste Nachricht für die Region ist zweifelsohne, dass Unternehmen auch dieses Jahr bereits frühzeitig auf Nachwuchssuche sind und uns erneut mehr Ausbildungsstellen gemeldet haben als noch im letzten Jahr. Damit gibt es rein rechnerisch für jeden Azubi mehr als ein Lehrstellenangebot“, so Bäumler. Insgesamt hätten sich über 100 junge Menschen mehr an die Arbeitsagentur gewandt, als noch im letzten Jahr um diese Zeit, um die  Dienste bei der Ausbildungsvermittlung in Anspruch zu nehmen, was in Zeiten moderner Kommunikationswege und zahlreicher Online-Plattformen nicht selbstverständlich sei. So werde der persönliche Kontakt zum Berufsberater für den beruflichen Werdegang nach wie vor als wichtig eingeschätzt. „Unsere Mitarbeiter kennen den Markt und wissen, wo Nachwuchs gesucht wird. Sie beraten aber auch zu Alternativen und geben Tipps zur Bewerbung. Auch haben unsere Fachexperten im Rahmen der Woche der offenen Unternehmen einen Blick hinter die Kulissen der Firmen gewagt und sich vor Ort viel Wissenswertes über die entsprechenden Berufsbilder angeeignet. Ebenso wird der Kontakt zu Schulen der Region weiter ausgebaut. Damit sind wir ganz nah dran an der künftigen Generation neuer Azubis, kennen ihre beruflichen Pläne und teilen auch ihre Sorgen im Hinblick auf schulische Leistungen“, resümiert der Arbeitsagenturchef.

 

Zahlen und Fakten:

Von den 1.405 Mädchen und Jungen, die über die Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz einen geeigneten Ausbildungsplatz suchen, sind gegenwärtig noch 922 unversorgt. Dem gegenüber stehen noch 1.016 unbesetzte Stellen, so dass rein rechnerisch für jeden Bewerber ein Ausbildungsplatz zur Verfügung stehen würde.

Im selben Zeitraum des Vorjahres waren noch lediglich 885 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem standen 1.106 unbesetzte Stellen gegenüber. Bedeutet, dass im März 2015 1,25 freie Stellen auf einen Bewerber kamen, 2016 aber nur 1,1 Stellen. Dies könnte unter anderem dem geschuldet sein, dass sich in diesem Jahr 102 Jugendliche mehr an die Arbeitsagentur gewendet haben, als noch im letzten Jahr, allerdings nur 15 Ausbildungsstellen mehr als im Vorjahr angeboten wurden. Dementsprechend können sich die Berufsberater der Arbeitsagentur noch nicht zurück lehnen. Um das vorgegebene Ziel des Agenturleiters zu erreichen, steht noch einiges an Arbeit bevor, allerdings auch für die Jungen und Mädchen, die bisher noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben. Für sie gilt, weiter am Ball bleiben, gute Noten schreiben und sich umfassend informieren.

Unbesetzte Ausbildungsstellen stehen unter anderem in den Berufen Zerspanungsmechaniker (104), Werkzeugmechaniker (72), Elektroniker, Energie- und Gebäudetechnik (61), Verkäufer (56), Anlagenmechaniker/in Sanitär-, Heizung und Klimatechnik (49), Konstruktionsmechaniker & Köche (jeweils 45), Restaurantfachleute (40), Industriemechaniker/in (39) und, man höre und staune, Landwirte (37) zur Verfügung.

„Anfragen von Schülern zur Ausbildungssuche sind unter 08000 4 5555 00 möglich. Unternehmen können unter der 08000 4 5555 20 ihre freien Ausbildungsstellen melden“, so Siegfried Bäumler abschließend.