Start Chemnitz Keine Einigung im Messe-Streit
Artikel von: Redaktion
07.11.2016

Keine Einigung im Messe-Streit

Hier war die Welt noch in Ordnung: Zum 10-jährigen Geburtstag der „azubi- & studientage“ 2014 feiern Organisator Frans Louis Isrif (l.) und Veranstalter Michael Kynast gemeinsam. Inzwischen ist das Verhältnis zerrüttet und im übertragenen Sinne ein Streit um das schönste Stück vom Kuchen entbrannt. Montage: privat/Cindy Haase

Chemnitz. Im Messe-Streit zwischen der C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH als Betreiber der Messe Chemnitz und der mmm message messe & marketing GmbH aus Heidelberg (wir berichteten https://www.regionalspiegel-sachsen.de/schwere-vorwuerfe-gegen-messe-chemnitz/) scheint sich keine Einigung abzuzeichen. „Es wird nun vor Gericht gehen“, äußert Frans Louis Isrif, Geschäftsführer der mmm message messe & marketing GmbH, auf WochenENDspiegel-Nachfrage.

Zumindest im Punkt der Uneinigkeit herrscht zwischen den Parteien offenbar Einigkeit. Denn auch die C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH lässt in einer Pressemitteilung wissen, “dass die Umstände der außerordentlichen Kündigung der Messe „azubi- & studientagen“ zum Februar 2016 nunmehr wohl gerichtlich festgestellt werden.”

Am vergangenen Donnerstag war es in Leipzig zu einem Gespräch zwischen Frans Louis Isrif sowie den beiden C³-Geschäftsführern Michael Kynast und Ralf Schulze gekommen. Den Termin haben beiden Partien unterschiedlich in Erinnerung: “Die C³ GmbH bedauert ausdrücklich, dass die mmm GmbH in dem von der C³ GmbH initiierten Gespräch am Donnerstag, 3. November 2016, nicht zu einer Einigung bereit war”, heißt es in der Mitteilung der C³ GmbH.

“Wir sind davon ausgegangen, dass es auf Grund der langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit mmm GmbH eine Grundlage geben könnte für eine Verständigung“, so die C3-Geschäftsführer Dr. Ralf Schulze und Michael Kynast. Für Frans Louis Isrif ist diese Darstellung völlig an der Realität vorbei. “Es gab kein Angebot, von daher konnte ich auch keins ablehnen”, kommentiert er die mit “mmm GmbH lehnt Angebot zur außergerichtlichen Einigung ab” deklarierte Pressemitteilung. Im Gegenteil, während des rund halbstündigen Gespräches habe es zu keinem Zeitpunkt ein Angebot gegeben sondern nur Anfragen, was Isrif sich denn vorstelle. Dazu habe er aber keine Veranlassung, da dies bereits Bestandteil des Vertrages sei.”Es war ein Gespräch ohne Inhalt”, macht er seine Meinung zum Gespräch deutlich, dem auch zwei seiner Mitarbeiter als Zeugen beiwohnten.

Nach wie vor beharren beide Seiten auf ihren konträren Meinungen zur im Februar erfolgten Kündigung. Während Isrif von einer normalen Kündigung zum Ende der Vertragslaufzeit 2018 spricht, ist in der Mitteilung der C³ GmbH von einer außerordentlichen Kündigung die Rede.

Nun bleibt abzuwarten, welcher Auffassung das Gericht folgt. “Am Mittwoch bin ich bei meinem Anwalt, um das weitere Vorgehen zu besprechen”, so Isrif abschließend. Sollte er Recht bekommen, droht der Messe-Gesellschaft eine Strafzahlung in sechs- oder siebenstelliger Höhe.

Am 4. November veröffentlichte Pressemitteilung der C3. Foto: Screenshot Website Messe Chemnitz
Am 4. November veröffentlichte Pressemitteilung der C3. Foto: Screenshot Website Messe Chemnitz