Start Chemnitz Keine Ruhe beim CFC: Zwei Aufsichtsräte werfen hin
Artikel von: Redaktion
16.11.2017

Keine Ruhe beim CFC: Zwei Aufsichtsräte werfen hin

Von den hier im Januar gewählten sieben Aufsichtsratsmitgliedern sind nun bereits drei freiwillig ausgeschieden: Simone Kalew (2.v.l.), Dirk Balster (5.v.l.) und Erwin Trageser (7.v.l.). Foto: Cindy Haase/Archiv

Chemnitz. Beim Chemnitzer FC läuft es alles andere als rund. Auf dem Platz kommt keine richtige Fahrt auf und hinter den Kulissen brodelt es. Nun haben auch noch zwei der Aufsichtsratsmitglieder hingeworfen. Simone Kalew und Dirk Balster hatten erst im Januar ihre Ämter angetreten. Während von Seiten des CFC nur Dankesworte offiziell verlautbart werden, findet Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig klarere Worte – auch zu den Gründen:

„Ich bedanke mich bei beiden Geschäftsführern für ihre Bereitschaft, dem CFC in einer schwierigen Lage zu helfen. Neben den erheblichen finanziellen Mitteln, die die Stadt zur Verfügung gestellt hat, bestand damit auch die Chance, das notwendige wirtschaftliche Know-how im Verein zu etablieren. Der Vereinsspitze steht seit November auf Basis des Stadtratsbeschlusses ein fundiertes Gutachten als weiteres Instrument für einen Konsolidierungskurs zur Verfügung, der den Verein nachhaltig stabilisieren kann. Allerdings ist die Vereinsspitze nicht bereit, neben der finanziellen Hilfe auch diese betriebswirtschaftliche Unterstützung anzunehmen. Stattdessen wurde und wird die angebotene Unterstützung als Einmischung in den Verein empfunden. Deshalb ist das Ausscheiden von Frau Kalew und Herrn Balster konsequent.“

Auch von anderen Seiten ist zu hören, dass es in der Vereinsspitze brodelt. Zwischen Vorstand und Aufsichtsrat soll es immer wieder zu Unstimmigkeiten vor allem zwischen CFC-Präsident Mathias Hänel und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Stefan Bohne kommen, wie aus Insider-Kreisen zu erfahren ist. Bereits im Mai hatte einer der Vorstände – Herbert Marquardt – sein Amt nach nur zwei Monaten wieder abgegeben. Die genauen Gründe wurden nie offiziell. Das Auseinanderbrechen des Aufsichtsrates ist nun ein weiteres Zeichen dafür, dass viele Grundsatzprobleme im Verein immer noch nicht gelöst sind. Vom viel beschworenen Neuanfang und der Ausrichtung auf eine gesicherte Zukunft scheint der Club weiter entfernt zu sein als je zuvor.

Update: In einer Pressemitteilung nimmt CFC heute Stellung: „Gemeinsam mit dem Vorstand wollen wir nun als Aufsichtsrat weiter an der Konsolidierung des Chemnitzer FC arbeiten. Im Vordergrund steht dabei die sich fortführende Transparenz hinsichtlich der wirtschaftlichen Zahlen gegenüber der Stadtverwaltung der Stadt Chemnitz. Eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt Chemnitz stellt für uns eine wichtige Grundlage in der Vereinsarbeit dar“, fügt der Vorsitzende des Aufsichtsrates Uwe Bauch hinzu.