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Artikel von: Redaktion
06.06.2023

Kieferprobleme und Erkrankungen

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Kieferprobleme können den Kieferknochen, das Kiefergelenk und das umgebende Gewebe betreffen. Sie können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden und zu einer Vielzahl von Symptomen führen. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. In diesem Artikel soll es daher um verschiedene Kieferprobleme und Erkrankungen sowie deren Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten gehen. Der Artikel ist nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben, kann und soll aber nur einen Überblick bieten und ersetzt keineswegs den Besuch eines Arztes.

Kieferostitis: Entzündung des Kieferknochens

Kieferostitis ist eine Entzündung des Kieferknochens, die durch Bakterien verursacht wird. Die Entzündung kann akut oder chronisch verlaufen und verschiedene Formen annehmen.

Die Symptome können Schmerzen, Fieber, Schwellungen, Zahnlockerung oder Gesichtsnervenreizung umfassen. Die Diagnose erfolgt durch Anamnese, klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT. .

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Entzündung und kann eine professionelle Zahnreinigung, eine kieferchirurgische Entfernung des betroffenen Gewebes oder eine Störfeldsanierung beinhalten.

Kiefergelenksstörung (Kiefergelenksdysfunktion)

Die Kiefergelenksstörung, auch als Kiefergelenksdysfunktion oder TMJ-Störung bekannt, betrifft das Gelenk, das den Unterkiefer mit dem Schädel verbindet. Sie kann durch Faktoren wie Zahnfehlstellungen, Zähneknirschen, Stress oder Verletzungen ausgelöst werden. Die Symptome umfassen Schmerzen im Kiefergelenk, Knacken oder Knirschen beim Kauen, Schwierigkeiten beim Öffnen oder Schließen des Mundes und Kopfschmerzen.

Behandlungsmöglichkeiten

  • Physiotherapie: Spezielle Übungen und Techniken können helfen, die Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit des Kiefers zu verbessern.
  • Schienen: Eine individuell angepasste Schiene kann dabei helfen, den Kiefer zu stabilisieren und das Zähneknirschen zu reduzieren.
  • Medikamente: Entzündungshemmende Medikamente oder Muskelrelaxantien können zur Schmerzlinderung verschrieben werden.
  • Operation: In schweren Fällen, in denen konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Operation in Betracht gezogen werden.

Kieferbruch: Fraktur des Kieferknochens

Ein Kieferbruch tritt auf, wenn einer oder beide Kieferknochen aufgrund eines Unfalls oder eines Schlags gebrochen werden. Dies kann zu starken Schmerzen, Blutungen, Schwellungen und Verformungen des Gesichts führen. Kieferbrüche erfordern eine sofortige medizinische Behandlung, um Komplikationen wie Infektionen oder Probleme beim Kauen und Sprechen zu vermeiden.

Behandlungsmöglichkeiten

  • Ruhigstellung des Kiefers: Durch das Anbringen von Drähten oder Platten wird der Kiefer immobilisiert, um eine korrekte Heilung zu ermöglichen.
  • Schmerzmittel: Zur Schmerzlinderung können Schmerzmittel verschrieben werden.
  • Antibiotika: Um Infektionen vorzubeugen, können Antibiotika verabreicht werden.

Kiefertumor: Gutartige und bösartige Wachstum im Kiefer

Kiefertumoren können in den Kieferknochen oder im Weichgewebe des Mundes auftreten. Sie können gutartig oder bösartig sein und verschiedene Symptome verursachen, darunter Schmerzen, Schwellungen, Taubheitsgefühl oder Lähmungen im Gesicht, Zahnverlust oder Zahnverschiebung. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Fortschreiten des Tumors zu kontrollieren und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Behandlungsmöglichkeiten

  • Biopsie: Eine Gewebeprobe wird entnommen und auf Krebszellen untersucht, um die Art des Tumors zu bestimmen.
  • Operation: Je nach Art, Größe und Lage des Tumors kann eine chirurgische Entfernung erforderlich sein.
  • Strahlentherapie: Zur Bekämpfung kommen hochenergetische Strahlen zum Einsatz.
  • Chemotherapie: Hier werden Medikamente verwendet, um Krebszellen zu zerstören oder ihr Wachstum zu hemmen.

Kiefersperre: Blockade des Kiefers in geöffneter oder geschlossener Position

Eine Kiefersperre tritt auf, wenn der Kiefer in einer geöffneten oder geschlossenen Position blockiert ist. Dies kann durch Muskelverspannungen, Entzündungen oder Verletzungen verursacht werden. Die Symptome umfassen Schmerzen, Schwierigkeiten beim Sprechen oder Essen und einen eingeschränkten Bewegungsbereich des Kiefers.

Behandlungsmöglichkeiten

  • Wärme- oder Kälteanwendungen: Das Auftragen von Wärme- oder Kältepackungen kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen und Entzündungen zu reduzieren.
  • Massagen: Sanfte Massagetechniken können dabei helfen, die Muskeln zu entspannen und die Beweglichkeit des Kiefers zu verbessern.
  • Übungen: Spezielle Übungen zur Stärkung der Kiefermuskulatur können empfohlen werden.
  • Medikamente: Schmerzlindernde oder entzündungshemmende Medikamente können zur Symptomlinderung eingesetzt werden.

[Infografik]

Prävention von Kieferproblemen

Eine wirksame Prävention ist der erste Schritt, um Kieferproblemen vorzubeugen und langfristige Komplikationen zu vermeiden. Eine gute Mundhygiene ist dabei von entscheidender Bedeutung. Regelmäßiges Zähneputzen, mindestens zweimal täglich, sowie die Verwendung von Zahnseide und Mundspülungen tragen dazu bei, Karies und Zahnfleischerkrankungen zu verhindern. Durch regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen und professionelle Zahnreinigungen können Kieferinfektionen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Glücklicherweise wird die Zahngesundheit in Sachsen immer besser.

Darüber hinaus sollten Verletzungen des Kiefers vermieden werden. Insbesondere beim Sport oder bei bestimmten Aktivitäten, die das Risiko von Kieferverletzungen erhöhen können, ist das Tragen eines Mundschutzes ratsam. Ein gut sitzender Mundschutz schützt den Kiefer vor Stößen und Schlägen und kann so das Risiko von Kieferbrüchen und anderen Verletzungen erheblich verringern.

Die Prävention von Kieferproblemen sollte bereits in jungen Jahren beginnen. Eltern sollten ihre Kinder über die Bedeutung einer guten Mundhygiene aufklären und sie zur regelmäßigen Zahnpflege anleiten. Frühzeitige zahnärztliche Untersuchungen ermöglichen es, mögliche Kieferanomalien oder Zahnfehlstellungen rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln. Dadurch können potenzielle spätere Kiefergelenksstörungen vermieden werden..

Psychologische Auswirkungen von Kieferproblemen

Kieferprobleme können nicht nur physische Beschwerden verursachen, sondern auch erhebliche psychologische Auswirkungen haben. Der Schmerz und die Einschränkungen im Kieferbereich können zu erheblicher Unannehmlichkeit und Frustration führen, was wiederum die allgemeine Lebensqualität beeinträchtigen kann.

Für viele Menschen kann das Vorhandensein von Kieferproblemen zu sozialer Isolation und einem Rückzug aus bestimmten Aktivitäten führen. Schwierigkeiten beim Kauen oder Sprechen können das Selbstbewusstsein beeinträchtigen und das öffentliche Auftreten einschränken. Die Einschränkungen im Alltag können auch zu erhöhtem Stress und emotionaler Belastung führen.

Es ist wichtig, dass Patienten mit Kieferproblemen nicht nur eine angemessene medizinische Behandlung erhalten, sondern auch Unterstützung bei den psychologischen Auswirkungen ihrer Erkrankung. Ein multidisziplinärer Ansatz, der die Zusammenarbeit von Zahnärzten, Kieferorthopäden und Psychologen beinhaltet, kann hilfreich sein, um die psychologischen Auswirkungen zu bewältigen.

Bewältigungsstrategien können helfen, den Umgang mit den emotionalen Herausforderungen im Zusammenhang mit Kieferproblemen zu erleichtern. Das Erlernen von Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen kann Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Der Austausch mit anderen Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann ebenfalls unterstützend sein. Es gibt auch spezialisierte Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen, die Patienten dabei helfen können, ihre Emotionen zu bewältigen und Unterstützung zu finden.

Frühzeitige Diagnosen können schlimme Auswirkungen verhindern

Kieferprobleme und Erkrankungen können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend, um mögliche Komplikationen zu vermeiden und eine erfolgreiche Genesung zu fördern. Bei jeglichen Symptomen im Zusammenhang mit dem Kiefer ist es ratsam, einen Facharzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und individuell angepasste Behandlungen zu erhalten. Indem man sich um seine Kiefergesundheit kümmert, trägt man zur Erhaltung eines gesunden und schmerzfreien Mundes bei.