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Artikel von: Redaktion
30.08.2019

Kinder stürmen die Schwanenstadt

Wer hier nicht ausgepowert nach Hause kommt … Fotos: Alice Jagals

Zwickau. Ab sofort ist wieder vermehrtes und gebündeltes Kinderlachen am Schwanenteich zu hören. Am Freitagmittag wurde der neue Spielplatz „Schwanenstadt“ auf der Melzerwiese von zahlreichen Knirpsen eingeweiht oder besser gesagt: in Beschlag genommen. Gemeinsam mit Vertretern der Stadt, am Bau beteiligter Architekturbüros, Firmen und Sponsoren ließen es die rund 50 Jungen und Mädchen aus drei kommunalen Kitas bei schönstem Sonnenschein und Eis krachen. Zu Besuch waren sogar zwei Puppen aus dem Puppentheater.

Auf Tobe-Tour
Wo einst eine in die Jahre gekommene Spielanlage stand, lockt ab sofort ein funkelnagelneues Spielareal mit vier (Wehr-)Spieltürmen, einem Marktplatz und bespielbaren Stadtmauern. Zur Anlage gehören ebenso ein Wehrgang, eine Nestschaukel, zwei Rutschen und ein Sandboot. Etwas abseits sind ein Sandkasten und eine richtig tolle Wasserspielanlage. Sie stellt die Wunderquelle dar. Hier dienen Pumphebel zum Fördern von (Trink-)Wasser über einen Wasserfluter bzw. Wippfluter und ein kleines Mühlrad in ein Wasserbecken hinein.

Zur Entwurfsidee
Die neue Spielanlage sieht zwar zeitgemäß aus, hat jedoch eine historische Seele, denn die Entwurfsidee beruht auf der Schwanensage bzw. der Fabel vom geraubten Schleier a la Montgolfier. Aufgeschrieben hat sie einst Johann Karl August Musäus. Diese erzählt von drei Schwanenprinzessinnen und einer wunderbaren Quelle vor den Toren der Stadt Zwickaus. Wir erinnern uns: Drei 3 Türme und drei 3 Schwäne befinden sich auch im Zwickauer Stadtwappen. Die Sage erwähnt außerdem einen Riesen namens Einheer (Quelle: Chronica Cygnea), der nun auch über die Schwanenstadt wachen soll.

Insgesamt bietet die Stadt 85 öffentliche Spielplätze. Dieser am Schwanenteich entstammt aus dem Wunsch zum 900-jährigen Jubiläum heraus, wodurch sich viele Sponsoren finden konnten. Insgesamt kostet die Spielanlage 546.000 Euro. Für Aufruhr sorgte die Nachricht im Juni, als sich die Kosten um 112.000 Euro erhöhten. Allein an Spenden kamen 130.000 Euro zusammen. aj