Start Chemnitz Kinder- und Jugendpsychiatrie vorerst gesichert
Artikel von: Redaktion
09.11.2016

Kinder- und Jugendpsychiatrie vorerst gesichert

Bei den Kliniken Rochlitz und Mittweida stehen aufgrund der Umstrukturierungsmaßnahmen veränderte Sprechzeiten an. Seit der Einstellung des stationären Betriebs im Krankenhaus Rochlitz ist die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie inklusive des Fachbereichs der Endoprothetik vorläufig gänzlich am Standort Mittweida ansässig.
Die Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH muss den stationären Betrieb in Rochlitz ab Dezember 2015 einstellen. Foto: Roman Pfüller

Chemnitz/Mittweida. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH am Standort Chemnitz bleibt vorerst bis 30. November in ihrer jetzigen Form bestehen.  Das ist das Ergebnis der heutigen Beratung beim Klinikum Chemnitz. Dieses hat zugesichert, die Nachtdienste bis Monatsende weiterhin freiwillig zu übernehmen, da dies seitens der LMK auf Grund des Ärztemangels nicht möglich ist. „Damit ist für diesen Zeitraum die Versorgung gesichert und wir arbeiten jetzt an einer Lösung über den Erhalt der Station über diesen Zeitpunkt hinaus“, erklärt Landrat Matthias Damm. Am Wochenende war noch von einer Schließung zum 14. November die Rede.

Ein zentraler Punkt ist die Akutversorgung, sprich wenn Notfälle in der Nacht in die Station eingeliefert werden bzw. bei aufgenommenen Patienten Krisen eintreten. Bisher übernahm das Klinikum die Aufnahme und erste Versorgung, was aber dauerhaft so nicht mehr möglich ist. „Die Stadt Chemnitz benötigt eine verlässliche Versorgung im Bereich der stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie“, erwartet der Geschäftsführer des Chemnitzer Klinikums Dirk Balster.

Mit einem offenen Brief waren die Mitarbeiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) der Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH (LMK) am Wochenende in an die Öffentlichkeit gegangen. ” Völlig überraschend mussten wir, das Behandlungsteam der Kinder- und Jugendpsychiatrie, am vergangenen Freitag erfahren, dass unser stationärer Behandlungsstandort in Chemnitz kurzfristig bereits zum 14.11.2016 geschlossen werden soll. Diese Entscheidung traf uns völlig abrupt und unvorbereitet”, hieß es in dem Brief.

Auch mit Kritik sparen die Mitarbeiter nicht: “Wir wissen, dass manchmal Fakten und nackte Tatsachen, hier ist es konkret der Ärztemangel, Konsequenzen nach sich ziehen. Aber das sind Tatsachen, die schon länger bekannt sind und keinesfalls überraschend für die Klinikverantwortlichen kamen. Konnte man sich denn nicht eher auf den ärztlichen Versorgungsmangel einstellen, bleibt uns denn immer nur zu reagieren?”

 

Zeichnet sich doch noch eine Lösung ab? „Über die Möglichkeiten zur weiteren Unterstützung wird der Aufsichtsrat des
Klinikums Chemnitz zeitnah beraten“ Die LMK plant perspektivisch in Chemnitz die KJP zu zentralisieren. „Dies ist aber auf Grund der baulichen Voraussetzungen nicht sofort möglich, sondern mit einem Planungsvorlauf verbunden“, erklärt Landrat Matthias Damm. Somit könnte dies in wenigen Jahren erfolgen. Unterdessen arbeitet die Gesellschaft weiter daran, neue Ärzte für den Bereich zu gewinnen und den Fortbestand auch auf dieser Ebene zu sichern. „Der Bedarf ist überall groß, deshalb beschreiten wir verschiedene Wege“, so Geschäftsführer Jens Irmer.