Start Vogtland Klare Worte und ein Bier
Artikel von: Sebastian Höfer
26.01.2023

Klare Worte und ein Bier

Vogtland-Landrat Thomas Hennig (links im Bild), der Falkensteiner Bürgermeister Marco Siegemund und der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (rechts im Bild) krönen mit einem frischgezapften Bier den störungsfreien und informativen Bürgeraustausch. Foto: Presseagentur Höfer

MP Michael Kretschmer #UnterwegsFürSachsen

Von Sebastian Höfer
Falkenstein. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und Marco Siegemund, der Bürgermeister der Stadt Falkenstein hatten kürzlich zu einem offenen Bürgergespräch in die Zweifeld-Sporthalle am Jahnplatz in Falkenstein eingeladen.

Nach der Begrüßung durch den Falkensteiner Bürgermeister und Thomas Hennig, den Landrat des Vogtlandkreises sowie einem kurzen Statement des Ministerpräsidenten hatten knapp 300 geladene Vogtländer die Möglichkeit, ihre Themen und Ideen einzubringen und gemeinsam mit den Politikern zu diskutieren.

In dem Gesprächs-Format „Direkt: Michael Kretschmer #UnterwegsFürSachsen“ tingelt das sächsische Staatsoberhaupt durch den Freistaat und sucht das Gespräch unter den Mitbürgern. An zwei offenen Mikrofonen durften Fragen an die drei vorstehenden Gesprächspartner gerichtet werden. Am Donnerstag dominierten die Sorgen der anwesenden Gäste – darunter Unternehmer, Kommunalpolitiker sowie Privatleute – rund um die Energieversorgung sowie die aktuelle Bildungspolitik. Mehrere Lehrer und Schüler schilderten teils chaotische Zustände aufgrund nicht besetzter Lehrerstellen.

Zum Thema Energieversorgung positionierte sich der Ministerpräsident klar für den geplanten Kohleausstieg bis zum Jahr 2038 sowie eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke.

Immer wieder Szenenapplaus erhielt Präsident Kretschmer für seine kritischen Äußerungen gegenüber der Bundespolitik und seine eigenen Standpunkte im Kernthema Energiepolitik. So sollten zum Beispiel vorrangig eigene Gasvorkommen in der Bundesrepublik erschlossen werden. Durch die Reparatur der Erdgas-Pipeline „Nordstream 1“ würde sich Deutschland eine Option für die Zukunft bewahren.

„Es wird auch eine Zeit nach dem Ukraine-Krieg geben, in der es ein Russland gibt“, untermauerte Michael Kretschmer seine Vorstellung zur Lösung des Ukrainekonflikts – durch Dialog statt Waffen und verurteilte im gleichen Atemzug den Aggressor Russland wegen dem Überfall auf das freie Land Ukraine.

Weiter gab es verschiedenste Wortmeldungen zum kommunalen Verkehr, Landwirtschaft, zur desaströsen Lage der medizinische Versorgung im Land und Digitalisierung.

Deutlich machte der sächsische Ministerpräsident, dass nur durch Zuwanderung dem Fachkräftemangel Einhalt geboten werden könne, da aufgrund der Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2030 zehntausende Stellen im Freistaat unbesetzt sein werden. Nach reichlich zwei Stunden Bürgerdialog ließ es sich der Sachsenchef nicht nehmen, zusammen mit seinen Amtskollegen und einem frischgezapftem Bier auf die störungsfreie Veranstaltung anzustoßen, bevor er für Fotos und persönliche Gespräche mit den Vogtländern zur Verfügung stand.
Die Veranstaltung wurde für alle Bürger per Livestream auf dem YouTube-Kanal des Freistaates übertragen und ist hier zu sehen