Start Zwickau Knast-Neubau wird noch teurer
Artikel von: Redaktion
12.12.2016

Knast-Neubau wird noch teurer

Das Bild zeigt die beiden Justitzminister von Sachsen und Thüringen, Sebastian Gemkow (re.) und Dieter Lauinger im März dieses Jahres bei der Besichtigung des RAW-Geländes in Zwickau. Foto: Alice Jagals (Archiv)

Marienthal/ Erfurt. Die Vorplanungsphase für den Neubau der JVA Zwickau-Marienthal wurde einvernehmlich abgeschlossen. Nun wird auf Grundlage der von beiden Seiten befürworteten Vorplanungen die Genehmigungsplanung erstellt. Diese soll im April 2017 zur haushaltseitigen Anerkennung vorliegen.

Mit Erstellen der Vorplanung wurde deutlich, dass der 2013 gesteckte Kostenrahmen von 150 Millionen Euro nicht mehr ausreichend ist, um damit die qualitativen und quantitativen Anforderungen an eine Justizvollzugsanstalt unter Berücksichtigung inzwischen veränderter gesetzlicher Regelungen realisieren zu können. In den letzten Monaten seien deshalb intensiv die Planungen optimiert worden, um ein wirtschaftliches Ergebnis zu erreichen.

Mit der nun beschlossenen Planung wurden die bereits im Herbst berichteten Gesamtbaukosten in Höhe von 171,5 Millionen Euro bestätigt. Der Kostenansatz berücksichtigt die zum aktuellen Zeitpunkt bekannten technischen und rechtlichen Entwicklungen sowie eine zwischenzeitlich eingetretene statistische Baupreissteigerung von etwa 3 Prozent pro Jahr.

Aufgrund der erforderlichen Abstimmungen und Bemühungen, die Kostensteigerung auf das Notwenigste zu begrenzen, wurde der vorgesehene zeitliche Rahmen für die Vorplanungsphase um einige Monate verlängert. Eine Vollinbetriebnahme der Justizvollzugsanstalt sei im Jahr 2020 zu erwarten.

Es wurde Übereinstimmung getroffen, bei den weiteren Planungs-und Ausschreibungsschritten alle Beschleunigungsmöglichkeiten zu nutzen, damit zeitliche Verschiebungen so weit als möglich vermieden werden.

Das Bebauungsplanverfahren und die Maßnahmen vor Ort zur Baufeldfreimachung laufen planmäßig. Der oberirdische Abbruch der Gebäude ist bereits beendet. Die Baufeldfreimachung wird im Frühjahr 2017 abgeschlossen sein.

Bis zu 820 Häftlinge sollen auf dem alten RAW-Standort, der so groß ist wie 33 Fußballfelder, untergebracht werden. Über 10.000 Unterschriften wurden Ende 2013 gegen das Großprojekt gesammelt. Doch ohne Erfolg.