Start Erzgebirge Kohle für unsere Imker
Artikel von: Redaktion
31.07.2016

Kohle für unsere Imker

Imker
Imker Bertram Götz befüllt seine Sechs-Waben-Selbstwende-Scheuder. Hier verarbeitet er Waben von Bienenvölkern, die in der Nähe von Lindenblüten und Akazien standen. Das gibt einen schönen hellgelben und aromatischen Honig. Foto: Birgit Hiemer

Sachsen unterstützt seine Imker in den kommenden drei Jahren mit jeweils mehr als 280.000 Euro. Das Förderangebot richtet sich an den Landesverband Sächsischer Imker, den Landesverband Sächsischer Buckfastimker, die Sächsische Tierseuchenkasse sowie an das Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf (LIB).

Unterstützt werden dabei Aus- und Weiterbildung, Schulung und Beratung von Imkern, die Bekämpfung von Bienenkrankheiten, die Qualitätskontrolle von Honig in Laboren sowie die angewandte Forschung. Erstmals steht die Unterstützung bei der Beschaffung von Gerätschaften und Ausrüstung für die Bienenhaltung nicht mehr nur Einsteigern zur Verfügung. Auch Imker, die der Bienenzucht bereits nachgehen, können zur Verbesserung der Qualität ihres Honigs bei der Beschaffung unterstützt werden. Der Fördersatz liegt bei den meisten Maßnahmen zwischen 80 und 100 Prozent.

Wie viele Imker gibt es in Sachsen?

Nach den Meldezahlen der Sächsischen Tierseuchenkasse wurden im Jahr 2015 (Stichtag 1. Januar) insgesamt 46.351 Bienenvölker gehalten, 4,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Anstieg ist auch die Zahl der Bienenhalter, wo ein Zuwachs von etwa 7,1 Prozent auf 5.490 Imker verzeichnet werden kann. Die durchschnittliche Standgröße beträgt 8,4 Bienenvölker je Imker.

„Seit zehn Jahren wächst die Zahl der Imker in Sachsen kontinuierlich. Das ist auch das Ergebnis unserer Förderung. Die Imkerei ist eine wichtige Grundlage, um die Erträge in der Landwirtschaft und im Gartenbau zu sichern und um die Vielfalt der Natur zu bewahren. Deshalb unterstützen wir die Imker auch in den nächsten drei Jahren mit Geld aus dem EU-Honigprogramm und aus Landesmitteln”, so Sachsens Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt.

Seit mehr als 36 Jahren hat sich Bertram Götz der Imkerei verschrieben. Eine Förderung hat er aber noch nie beantragt. „Geld für Arzneimittel oder zur Krankheitsbekämpfung brauche ich nicht. Das geht biologisch und mit viel Erfahrung. Dass auch der Imkernachwuchs unterstützt wird, finde ich gut”, erklärt der Lauterer Imker.

Ich bin ein Freizeit – Imker

 

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Bertram Götz beim Entdeckeln der Waben. Anschließend werden sie geschleudert. Foto: Birgit Hiemer

„Die Bienen haben mich am Leben erhalten”, erklärt Imker Bertram Götz, der in Lauter, Bockauer Straße 52 sein Domizil hat.

Zum einen sind die Bienen sein Hobby. Die Arbeit mit ihnen lässt ihn so manchen Schicksalsschlag, wie zuletzt den Verlust seiner lieben Frau, kurzzeitig vergessen. Zum anderen halfen ihm seine Bienen Produkte, die er selbst entwickelt und zum Patent angemeldet hat, so manche Krankheit und Verletzung zu überstehen. Der Lauterer Imker legt besonderen Wert darauf, dass weder seine Bienen noch die Produkte mit Chemie in Berührung kommen. Deshalb nutzt er zum Beispiel einen eigenen Wachskreislauf. Die gefürchteten Bienenmilben bekämpft er biologisch mit so genannten Fangwaben. Das mindert zwar den Ertrag, doch den Bienen bleibt Chemie erspart. Auch eine spezielle Belüftung kann gegen diese Milben helfen.

Was können Imker noch tun?

Außerdem gibt es auch bei den Bienen verschiedene Rassen, welche gegen die Krankheiten weniger anfällig sind. Mit viel Liebe zu seinem Hobby und jeder Menge Erfahrung schafft es Bertram Götz, seine Bienen gesund und fit zu halten. Diesen Erfahrungsschatz würde er gern an einen Jüngeren weiterreichen. Beide Söhne wohnen nicht im Erzgebirge. Auch konnte sie der Vater mit seiner Liebe zur Imkerei nicht anstecken. „Es würde mich schon freuen, wenn ich jemanden finden könnte, an den ich einmal meine Erfahrungen und meine Völker weiterreichen könnte.”

Und noch eins ist ihm wichtig: „Ich bin ein Freizeit-Imker, möchte nicht unbedingt einen Erlös erzielen. Früher habe ich meine Produkte – und die reichen von verschiedenem Bio-Honig über Likör bis hin zu sehr wirksamen Salben – auf Naturmärkten und Volksfesten verkauft. Heute brauche ich das nicht mehr. Die Leute kommen zu mir.”

Wer mehr über seine Imkerei erfahren möchte, kann ihn unter Tel. 0172 3556394 anrufen. Und sollte sich bei Ihnen mal ein Bienenschwarm einnisten, auch dann hilft der Imker gern. hb