Start Erzgebirge Kommt der FC Bayern zum Eröffnungsspiel nach Aue?
Artikel von: Sven Günther
07.09.2016

Kommt der FC Bayern zum Eröffnungsspiel nach Aue?

Im Interview mit dem Magazin Premissima spricht FCE-Präsident über den FC Bayern als möglichen Gegner des Eröffnungsspiels im neuen Veilchentempel.
Im Interview mit dem Magazin Premissima spricht FCE-Präsident über den FC Bayern als möglichen Gegner des Eröffnungsspiels im neuen Veilchentempel.

Eröffnungsspiel im Veilchentempel gegen den FC Bayern?

Aue. Er ist ein Macher, ein Entscheider, ein Mann der klaren Worte. Im Magazin “Premissima Menschen, Marken & feine Adressen im Erzgebirge” der Agentur ERZ.art äußert sich Helge Leonhardt, der Präsident des FC Erzgebirge Aue zum möglichen Gegner im Eröffnungsspiel des neuen Veilchentempels. Auf www.wochenendspiegel.de lesen Sie Auszüge.

Das Stadion soll Ende 2017, Anfang 2018 fertig sein. Dass zur Premiere Bayern München kommt, ist aber nur ein Gerücht?

Den deutschen Rekordmeister würde ich mir zu dem Fußballfest wünschen und hatte im Urlaub die Gelegenheit, ein angenehmes Gespräch mit Uli Hoeneß über Fußball zu führen, unter anderem auch über ein eventuelles Eröffnungsspiel.
Mit Karl-Heinz Rummenigge sind wir ebenfalls im Kontakt, was sehr positiv ist. Nächstes Jahr setzen wir die Gespräche dazu fort, wissen aber, dass Bayern natürlich unzählige Anfragen dieser Art bekommt. Ich bin trotzdem optimistisch.
Gewaltig ist der Durchbruch beim Bau des Sparkassen-Erzgebirgsstadions. Ein Meilenstein in der Geschichte des FCE! Ich weiß noch, wie mein Bruder Uwe mit uns als Team vor einem Jahrzehnt das Modell eines modernen Auer Fußballtempels öffentlich vorstellte.
Damals gab es jede Menge kritische Töne. Umso schöner, wenn die Vision jetzt Wirklichkeit wird. Manchmal dauert es halt ein bisschen länger, ehe man es begreift. Großen Dank an den Landkreis und auch an die Stadt Aue als Verbundpartner des FCE!

Was nehmen die Veilchen dafür mit aus dem Vorjahr?

Schwung, Feuer und die Erfahrung, im Kollektiv in nur einem Jahr Großes geschafft zu haben. Gerade wenn es mal nicht so lief, hat die Mannschaft Charakter bewiesen. Den werden wir nun erst recht brauchen, weil die Gegner in der 2. Liga ungleich mehr Qualität besitzen.
Es ist eine Entwicklungsmannschaft, deshalb muss sie mehr tun als die anderen. Dann kommt automatisch auch die Qualität dazu.

Großes, sagen Sie, wurde geschafft. Was finden Sie besonders großartig?

Den sofortige Wiederaufstieg, der nicht nur sportlich fantastisch ist, sondern die ganze Region mitreißt. Davon hätte ich vor Jahresfrist nie zu träumen gewagt. Andererseits, „alles Denkbare ist machbar”; das hat sich also mal wieder bewahrheitet. Diesen Aufstieg kann keiner, selbst wenn er es wollte oder gerne anders hätte, aus dem Geschichtsbuch unseres Traditionsvereins entfernen. Wir gehören wieder zu den 36 besten Profiklubs Deutschlands.
Den Hauptanteil daran tragen Pavel Dotchev, das Trainerteam und die Mannschaft. Aber letztlich haben alle Anteil – bis hin zu „Manu”, der Waschfrau, oder „Hoffi” im Ticketshop. Jeder hat an seinem Platz dazu beigetragen. Jetzt gilt es, das Positive in die Zukunft zu übertragen, speziell im Kerngeschäft Profifußball.
Der FC Erzgebirge hat sich in allen Bereichen weiterentwickelt und wirtschaftlich
stabilisiert, was die Grundlage für erfolgreiches Arbeiten ist. Der Marktwert stieg wieder zum Vorjahr. Die Mitgliederzahl wuchs von rund 2.500 im Mai ’15 auf jetzt sensationelle knapp 7.000. Besonders danken will ich unseren treuen Sponsoren und Fans. Überhaupt allen, die haupt- oder ehrenamtlich für den FC Erzgebirge arbeiten, die uns mit Geld und auf andere Weise helfen. Bitte helfen Sie weiter, wir brauchen Sie!

Unternehmer, ehrenamtlicher FCE-Präsident, Familienmensch. Wo tankt Helge Leonhardt die Energie dafür?

Gute Frage. Als Ehrenrat lebte ich bedeutend ruhiger und es war eigentlich schöner und entspannter, wenn man quasi nicht die Verantwortung hat und dem Erfolgs- und dem öffentlichen Druck ausgesetzt ist. Das geht natürlich als Präsident nicht, und meine Vorgänger wissen, wovon ich rede.
Von meiner Familie erhalte ich, seitdem ich das mache, volle Unterstützung, ebenso von meinen Brüdern sowie aus der Belegschaft unserer Betriebe. Ich bleibe selbst sportlich aktiv, wenn es die Zeit hergibt. Jedoch sind das Arbeitspensum und die Verantwortung, die man quasi als Vorstandsvorsitzender beziehungsweise Präsident hat, enorm. Es geht viel Zeit für den Klub drauf, unabhängig von
der ständigen nervlichen Anspannung. Man steht früh mit Fußball auf und geht abends mit Fußball ins Bett.

 

Warum also diese Zusatzanstrengungen?

Als mich die Gremien vor zwei Jahren baten, dies in einer äußerst schwierigen Situation zu machen, habe ich das abgewogen und aus Liebe zum Verein und durch den Rückhalt der Familie zugesagt, diese Aufgabe befristet auf mich zu nehmen. Ich kann jetzt konstatieren, dass wir bis zum heutigen Tage alle zusammen wieder Enormes erreicht haben, was ich bei Amtsantritt vor zwei Jahren so nicht für möglich hielt.
Jetzt ist Zeit, erneut darüber nachzudenken und ich werde mich bezüglich meiner Person zu einem dazu geeigneten Zeitpunkt positionieren und mit meinen Partnern im Vorstand und Aufsichtsrat darüber sprechen.
Wir gehören jetzt zu den 36 besten Klubs in Deutschland, wo die Anforderungen knallhart sind und die Latte weit oben hängt. Das dafür erforderliche Arbeitspensum kann durch ehrenamtliche Vorstände – und da geht es hier nicht um Personen und um meine schon gar nicht – in Zukunft nicht mehr bewältigt werden. Der physische Verschleiß ist vorprogrammiert.
Die Wettbewerbsfähigkeit muss künftig, wenn wir im Geschäft Profifußball bestehen wollen, durch einen hauptamtlichen Vorstands- und Geschäftsführungsbereich gewährleistet sein. Voraussetzung dafür ist der Kompetenznachweis dieser Führungsmannschaft im ökonomischen, juristischen und sportlichen Bereich. Genauso wie in der Öffentlichkeitsarbeit und im Marketing. Alle anderen Strukturen bauen sich unter diesem Führungsbereich auf. Einen anderen Weg sehe ich nicht.
Zur Beurteilung hat mir da auch das Gespräch mit Uli Hoeneß geholfen. Wir müssen uns in dieser Bewertung von kleinbürgerlichem und Provinzdenken trennen und ich empfehle dem Verein dringend, diesem von mir vorgeschlagenen Weg zu folgen und zeitnah geeignete Maßnahmen zu konzipieren. Letztendlich geht es einzig und allein um die Existenz im Profigeschäft für unseren FC Erzgebirge in der 2. Bundesliga.

 

Mehr finden Sie unter:

http://www.premissima.de