Start Vogtland Kriminalität: Wie sicher ist Sachsen?
Artikel von: Sven Günther
30.03.2020

Kriminalität: Wie sicher ist Sachsen?

Täglich werden in Sachsen 238 Tatverdächtige ermittelt. Foto: pixabay.com

Täglich 744 Strafraten

Region. Die Zahl der Straftaten ist in Sachsen rückläufig. Die Polizei erfasste im letzten Jahr 271.796 Fälle – 744 jeden Tag. Dabei konnten die Beamten 56,2 Prozent der Delikte klären, 87150 Tatverdächtige festnehmen – 238 am Tag. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger (18.820) lag bei 21,6 Prozent.

Innenminister Prof. Roland Wöller: “Sachsen ist ein sicheres Land. Insbesondere die polizeilichen Maßnahmen bei der Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen und Fahrzeugdiebstählen haben sich bewährt. Der positive Trend in der Kriminalitätsentwicklung ist aber kein Grund sich auszuruhen. Insbesondere bei der Bekämpfung der politisch motivierten Kriminalität werden die Sicherheitsbehörden im Freistaat weiterhin einen Schwerpunkt setzen. Außerdem werden wir den vernetzten Ansatz vorantreiben. Mit der Allianz Sichere Sächsische Kommunen bringen wir die Akteure der kommunalen Prävention für mehr Sicherheit vor Ort zusammen. Denn jede verhinderte Straftat, ist besser als eine aufgeklärte Straftat. Damit verbessert sich auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung.”

Schaut man sich die Zahlen an, erfährt man, dass monatlich

zwölf Straftaten gegen das Leben,

266 Sexualstraftaten,

684 Fälle von Internet-Kriminalität (Betrug/Porno)

1084 Rauschgiftdelikte

2744 Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit,

3920 Diebstähle,

5344 Diebstähle unter erschwerten Umständen (Einbrüche) und

3389 Vermögens- und Fälschungsdelikte festgestellt wurden.

Wie sich die Kriminaliät in den einzelnen Landkreise entwickelt hat, wird in den nächsten Tagen von der Polizei bekanntgegeben.

Weitere Infos aus der Kriminaliäts-Statisik Sachsen:

+ Die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle in Sachsen ist im letzten Jahr um 24 Prozent zurückgegangen und befindet sich mittlerweile auf dem niedrigsten Niveau seit zehn Jahren. Im vergangenen Jahr sind in Sachsen 3.040 Wohnungseinbruchsdiebstähle registriert worden. 2018 waren es noch 4.001. Positiv ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Anteil der versuchten, aber erfolglosen Wohnungseinbrüchen weiter gestiegen ist. Er liegt mittlerweile bei rund 44 Prozent. Diese Quote ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die präventiven Maßnahmen – einschließlich der Förderprogramme in Bund und Ländern – für mehr Einbruchschutz zunehmend greifen. Die Aufklärungsquote steigt seit Jahren wieder an. Im Jahr 2019 wurde jeder vierte Fall aufgeklärt.

+ Kfz-Diebstähle innerhalb der letzten zehn Jahre mehr als halbiert Allein im vergangenen Jahr gab es einen Rückgang um rund 26 Prozent auf 1.718 Fälle. Das sind 603 Kfz-Diebstähle weniger als ein Jahr zuvor. Mehr als jeder dritte Diebstahl (36,7 Prozent der Fälle) wurde durch die Polizei aufgeklärt. Diese erfreuliche Entwicklung ist nicht zuletzt Ergebnis der erfolgreichen Arbeit der Polizei. Neben der SoKo Kfz haben auch die gemeinsamen Fahndungsgruppen mit der Bundespolizei, die Fahndungs- und Kompetenzzentren sowie die Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Polen und Tschechien hierzu beigetragen. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag im vergangenen Jahr bei rund 42 Prozent.

+ Zuwanderer verübten im vergangenen Jahr zwölf Prozent weniger Straftaten. Es wurden insgesamt 16.439 Fälle (ohne ausländerrechtliche Delikte) erfasst. Ein Jahr zuvor waren es noch 18.695 Fälle. Hierbei bildeten Ladendiebstähle (3.071), Körperverletzungen (2.749) und Beförderungserschleichungen (1.902) den Schwerpunkt. Im Jahr 2019 wurden 8.393 tatverdächtige Zuwanderer ermittelt. Das sind 801 Tatverdächtige weniger als im Jahr zuvor. Der Gesamtanteil der Zuwanderer an allen erfassten Tatverdächtigen (87.150) sank damit auf unter zehn Prozent.

+ In den Gemeinden entlang der sächsischen Außengrenze zu Polen und Tschechien wurden 16.996 Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) registriert. Ein Jahr zuvor waren es 16.945 Fälle. Besonders häufig wurden an der Grenze Diebstähle (34 Prozent), Sachbeschädigungen (zehn Prozent), Betrugsdelikte (sieben Prozent) sowie Körperverletzungen (sieben Prozent) begangen. Entlang der 577 Kilometer Außengrenze gibt es 46 sächsische Gemeinden mit Grenzbezug, davon liegen 39 an der tschechischen und sieben an der polnischen Außengrenze.

+ Die Anzahl der Rauschgiftdelikte ging erstmals seit drei Jahren leicht zurück. Sie sank um rund zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt bewegen sich die Fallzahlen mit 13.012 registrierten Delikten (2018: 13.214) weiterhin auf einem hohen Niveau. Während die Fallzahlen bei Crystal leicht zurückgehen, steigen die Delikte im Zusammenhang mit Cannabisprodukten, wie Marihuana oder Haschisch.

+ Die politisch motivierten Straftaten sind im Jahr 2019 gegenüber dem Jahr zuvor angestiegen und haben mit 4.350 Fällen (2018: 3.461) einen neuen Höchststand erreicht; davon entfallen 2.256 Straftaten auf den Phänomenbereich »rechts« und 1.385 auf den Phänomenbereich »links«. Ein Drittel aller erfassten Fälle (1.337) steht in Zusammenhang mit den zurückliegenden Wahlen im Freistaat. Dabei handelt es sich vor allem um Sachbeschädigungen an Wahlplakaten (1.083 Fälle).

+ Hasskriminalität hat in besonderem Maße negative Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der Menschen. Die Fallzahlen bleiben mit 608 Fällen auf einem hohen Niveau (2018: 645 Fälle). Mit 81 Prozent ist der überwiegende Teil rechts motiviert und geprägt von fremdenfeindlichen (528 Fälle),
antisemitischen (144 Fälle) und rassistischen Motiven (66 Fälle).