Künstlergenie in Glauchau zu Gast

Glauchau. Salvador Dali – der Illustrator“ nennt sich die neue Sonderausstellung, die auf Schloss Glauchau eröffnet wurde. Dali zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er gilt als Haupterfinder der surrealistischen Kunst und der paranoiden-kritischen Methode in der bildenden Kunst. Die Glauchauer Ausstellung zeigt ein umfangreiches Werk an Illustrationen aus verschiedenen Schaffensperioden Dalis. Rund 100 Arbeiten werden aus der weltbekannten Sammlung von Helmut Rebmann präsentiert. So sind unter anderem Werke der Zyklen „Don Quichotte de la Mancha“ und „Die göttliche Komödie“ zu sehen.

„Der Künstler konnte einfach alles, aber er übernahm für nichts Verantwortung“, so Laudator Matthias Zwarg in seiner Laudatio. „In seiner Lebenszeit vielen die beiden Weltkriege, die Oktober- und Novemberrevolution, der Stalinismus, Sozialismus und Kapitalismus. Das alles war für ihn angetan, sich aus allem herauszuhalten.“ Dali war Provokateur, Tabubrecher und lebte am Rande des Wahnsinns. Auch war er bekannt für seine Perversitäten. Er bekannte sich offen zu Nekrophilie, Tierquälerei, Folter, Faschismus, Egomanie und Habgier. Als er mit 38 Jahren 1942 seine Biographie veröffentlichte meinte George Orwell „als Maler ist er sehr gut – als Mensch widerlich“.

Dali gilt heute als eine der schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten weltweit. Wo immer Dali-Ausstellungen stattfinden, sorgen die Ergebnisse für eine wahrhafte Dali-Manie. Nun bricht diese im Glauchauer Schloss aus. uw