Start Vogtland Landratswahl: Klartext, Herr Hennig!
Artikel von: Sven Günther
08.06.2022

Landratswahl: Klartext, Herr Hennig!

Thomas Hennig stellt sich für die CDU zur Wahl. Er ist seit 2012 Bürgermeister (seit 2019 Oberbürgermeister) der Stadt Klingenthal. Mehr Infos unter www.thomas-hennig.info im Internet. Foto: CDU

Kurz-konkret bitte!

Vogtland. Unter Politikern ist der Hang zur Ausführlichkeit ein weit verbreiteter. Der Eindruck hat sich manifestiert, dass man Dinge nicht klar benennt, ausweichend antwortet. Oft hört man Politiker bedeutungsschwanger raunen: „Es gibt keine einfachen Antworten.“Schluss damit! Der WochenENDspiegel stellt den Landratskandidaten fünf Fragen, bittet um kurz-konkrete Antworten.
Um dem Politik-Lavieren eine Grenze zu setzen, gibt es für jede Antwort nur Platz für 1000 Zeichen. Also Klartext, Herr Hennig,

WOCHENENDSPIEGEL:
Schlechte Straßen, schlechtes Internet, zu wenig Lehrer, Ärzte, Polizisten und vor allem Fachkräfte.
Auch Sie fordern in diesen Bereichen Verbesserungen. Dabei regiert doch die CDU seit der Wende in Sachsen und den Landkreisen. Was wollen Sie jetzt ändern, was werfen Sie Ihren Parteifreunden vor?

THOMAS HENNIG:
Eine Landratswahl ist eine Personenwahl. Es kommt also in erster Linie auf den Menschen an, der das Amt Landrat mit Leben füllt. Als Oberbürgermeister von Klingenthal haben mich die Bürger als Macher und Netzwerker kennengelernt. Mit dieser Tatkraft will und werde ich auch für den gesamten Vogtlandkreis arbeiten und die Region in eine noch lebenswertere Zukunft führen. Und das auf allen Ebenen. Über die Bereiche Wirtschaft, Bildung, Gesundheit bis hin zu Kunst und Kultur sowie Sport und Ehrenamt.

WOCHENENDSPIEGEL:
Oft kommt es vor, dass Investitionen aufgrund von Umweltauflagen ausgebremst werden. Wie würden Sie die Frage „Jobs oder Natur?“ entscheiden, wenn es keinen Kompromiss gäbe?

THOMAS HENNIG:
Ich würde die Frage anders stellen. Wie können wir „Jobs und Natur“ in Einklang bringen? Wir brauchen auch im Vogtland in erster Linie eine noch stärkere wirtschaftliche Basis, um uns die Wünsche unserer langen Wunschliste zu erfüllen. Zu den Wünschen zählt selbstverständlich auch der Erhalt unserer wunderschönen Natur.

WOCHENENDSPIEGEL:
Als Landrat wären Sie auch für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung verantwortlich. Würden die Sie einrichtungsbezogene Impfpflicht konsequent umsetzen, ggf. sogar Einrichtungen schließen?

THOMAS HENNIG:
Nein. Zwar bin ich persönlich dreimal gegen Covid-19 geimpft, ich finde es jedoch wichtig, dass jeder Mensch selbst darüber entscheiden kann, ob er diesen körperlichen Eingriff möchte, oder nicht. Insofern bin ich auch gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Wo einer Kreisverwaltung hier mit einem Gesetz oder einer Verordnung entsprechendes Ermessen in der Umsetzung bestimmter Maßnahmen zugebilligt wird, werde ich dieses Ermessen im Sinne der Freiheit des Einzelnen auch ausschöpfen.

WOCHENENDSPIEGEL:
Sollten mehr Windparks in Ihrem Landkreis gebaut werden?

THOMAS HENNIG:
Nein.

WOCHENENDSPIEGEL:
Könnten Sie sich vorstellen, Ihre Kandidatur vor einer möglichen Stichwahl zurückzuziehen, um einen Kandidaten zu stärken, der dann allein gegen den AfD-Bewerber stünde?

THOMAS HENNIG:
Ja. Ich vertraue allerdings auf die Vogtländerinnen und Vogtländer, die es nicht soweit kommen lassen werden.