Start Landratswahl: Klartext, Prof. Dr. Weber!
Artikel von: Sven Günther
09.06.2022

Landratswahl: Klartext, Prof. Dr. Weber!

Prof. Dr. Volker Weber tritt im Erzgebirgskreis für die FREIEN WÄHLER ERZGEBIRGE als Landratskandidat an. Mehr Infos unter www.wahl-fwe.de im Internet. Foto: FWE

 

Bitte kurz-konkret!

 

Region. Unter Politikern ist der Hang zur Ausführlichkeit ein weit verbreiteter. Der Eindruck hat sich manifestiert, dass man Dinge nicht klar benennt, ausweichend antwortet. Oft hört man Politiker bedeutungsschwanger raunen: „Es gibt keine einfachen Antworten.“ Schluss damit! Der WochenENDspiegel stellt den Landratskandidaten fünf Fragen, bittet um kurz-konkrete Antworten. Um dem Politik-Lavieren eine Grenze zu setzen, gibt es für jede Antwort nur Platz für 1000 Zeichen.
Also, Klartext, Prof. Dr. Volker Weber (FWE)

WOCHENENDSPIEGEL:
Schlechte Straßen, schlechtes Internet, zu wenig Lehrer, Ärzte, Polizisten und vor allem Fachkräfte. Auch Sie fordern in diesen Bereichen Verbesserungen. Was würden Sie anders machen, als die Landräte vor Ihnen?
PROF. DR. VOLKER WEBER:
Schnellere und konkretere Adressierung der Anliegen bei den zuständigen Stellen des Landes und
des Bundes.
Verstärkten Zuzug in den Erzgebirgskreis anstreben und entsprechende Maßnahmen ergreifen und ausbauen – Welcome-Center der WFE mit anderen Interessengruppen, u. a. Wohnungsgesellschaften und Kommunen zum wirksameren Netzwerk verbinden.
Die Akteure vor Ort, insbes. die Kommunen unterstützen, damit die Daseinsfürsorge effizient dort
erfolgen kann, wo sie gebraucht wird.
Regelmäßige Zusammenkünfte aller Interessengruppen über Bürgermeisterversammlungen hinaus
– Datenbank für effizientes Arbeiten aufbauen

WOCHENENDSPIEGEL:
Oft kommt es vor, dass Investitionen aufgrund von Umweltauflagen ausgebremst werden. Wie würden Sie die Frage „Jobs oder Natur?“ entscheiden, wenn es keinen Kompromiss gäbe?
PROF. DR. VOLKER WEBER:
Als naturverbundener und im Rahmen des Möglichen nachhaltig handelnder Mensch werde ich
das, was im privaten Bereich funktioniert, wie etwa lokale und regenerative Energieversorgung,
Bevorzugung regionaler Produkte, Gewährleistung langer Produkt-Nutzungsdauern durch Wartung und Reparaturen u. ä. auch im Rahmen der Amtsausübung (be-)fördern.

WOCHENENDSPIEGEL:
Als Landrat wären Sie auch für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung verantwortlich. Würden Sie die einrichtungsbezogene Impfpflicht konsequent umsetzen, ggf. sogar Einrichtungen schließen?
PROF. DR. VOLKER WEBER:
Ich würde keine Einrichtungen schließen.

WOCHENENDSPIEGEL:
Sollten mehr Windparks in Ihrem Landkreis gebaut werden?
PROF. DR. VOLKER WEBER:
Nach meinen Berechnungen hat der Erzgebirgskreis einen Strombedarf von 1.300 GWh p. a. Davon werden bereits 550 GWh regenerativ erzeugt. Von der „Grün-Strom-Lücke“ von 750 GWh können in den kommenden Jahren noch ca. 100 GWh durch Biogasanlagen und ca. 200 GWh durch PVAnlagen gedeckt werden. Wasserkraft könnte unter Ausnutzung aller Spielräume noch ca. 20-30 GWh zusätzlich erbringen.
Die verbleibende Lücke von 420-430 GWh muss durch andere regenerative Quellen gedeckt werden. 30 WEA neuesten Typs erzeugen pro Jahr ca. 450 GWh.
Wenn der von uns benötigte Strom nicht von uns selbst erzeugt wird, dann begeben wir uns in Abhängigkeiten und gefährden den Gewerbe- und Industriestandort Erzgebirgskreis, schmälern die Einkommenserzielung und muten den Bürgerinnen und Bürgern hohe Strompreise zu.

WOCHENENDSPIEGEL:
Könnten Sie sich vorstellen, Ihre Kandidatur vor einer möglichen Stichwahl zurückzuziehen, um einen Kandidaten zu stärken, der dann allein gegen den AfD-Bewerber stünde?
PROF. DR. VOLKER WEBER:
Mein Angebot, als parteiunabhängiger Kandidat zur Landratswahl anzutreten, wird getragen von der Motivation, der sehr vielen ehrenamtlich unparteiisch sachorientiert Kommunalpolitik
gestaltenden Gemeinde-, Ortschafts-, Stadt- und Kreisräte des Erzgebirgskreises, die an der Basis Verantwortung übernehmen. Ich möchte ihnen gewissermaßen als primus inter pares eine Stimme als Landrat geben. Ein Landratskandidat wird von den Wählerinnen und Wählern gewählt und damit gestärkt, durch unmittelbare, freie, gleiche und geheime Wahl und nicht durch Nichtantritt eines anderen Kandidaten.