Start Legida Jahrestag - 30.000 Gegendemonstranten erwartet
Artikel von: Redaktion
09.01.2017

Legida Jahrestag – 30.000 Gegendemonstranten erwartet

Immer wieder wurde Leipzig Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Gruppen. Foto: Daniel Unger/Archiv

Update 23:15 Uhr: Pressemeldung der Polizei Leipzig

Auch am Montag, den 9. Januar 2017, wurde Leipzig wieder zum Schauplatz umfangreicher Demonstrationen und Proteste. Während sich am ehemaligen Zentralstadion die Teilnehmer des Legida e. V. versammelten, mobilisierte der Gegenprotest insgesamt fünf Versammlungen in der Innenstadt, deren Aufzüge sich vereinten und gemeinsam bis zum Waldplatz liefen, um dort in Sicht- und Hörweite zum vorbeilaufenden Demonstrationszug von „Legida“ zu protestieren.

Etwa gegen 17:30 Uhr startete der Aufzug unter dem Titel „A Monday without you“ am Connewitzer Kreuz in Richtung des Richard-Wagner-Platzes. Entgegen der ursprünglichen Anmeldung der Versammlungsleiterin erhöhte sich die Teilnehmerzahl um ein Vielfaches, sodass durch die Versammlungsbehörde entschieden wurde, den Aufzug, nicht wie angemeldet durch die Innenstadt, sondern über die Westseite des Ringes zu leiten. Weitere Versammlungen und Aufzüge starteten ab 18:00 Uhr am Augustusplatz, am Nikolaikirchhof und in der Feuerbachstraße.

Um 19:00 Uhr begann die Versammlung des Legida e. V. am Sportforum. Dort hatten sich erheblich weniger Teilnehmer als bei den Gegenversammlungen eingefunden. Ab 20:00 Uhr begaben sich die Demonstrationsteilnehmer um „Legida“ auf die angemeldete Route durch das Waldstraßenviertel. Gegen 21:45 Uhr wurde die Versammlung beendet.

Darüber hinaus wurden der Polizei im Einsatzverlauf (Stand: 23:00 Uhr) neun Straftaten bekannt. Dies waren konkret drei versuchte gefährliche Körperverletzungen, eine Körperverletzung, drei Widerstände gegenüber Polizeibeamten, ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und eine Sachbeschädigung.

Durch das Demonstrationsgeschehen des Abends kam es im Bereich Connewitz, Südvorstadt, Innenstadtring und dem Waldstraßenviertel zu kurzzeitigen Verkehrsbeeinträchtigungen.

Der heutige Einsatz wurde durch die Polizeidirektion Leipzig mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Sachsen und dem Polizeiverwaltungsamt durchgeführt. Darüber hinaus waren auch Einsatzkräfte aus Thüringen und Brandenburg im Einsatz.

Update um 22:00 Uhr

Ausgerechnet am 2. Jahrestag gibt Legida bekannt, dass sie aufhören wollen mit Demonstrationen und Versammlungen. Die Teilnehmer der Gegendemos feiern dies, haben sich die zwei Jahre durchgehenden Proteste doch gelohnt, jubelt man. Die Demos verliefen bis auf ein paar kleine Zwischenfälle friedlich.

Update um 18:05Uhr

Auch vor der Arena ist noch alles ruhig. Die Polizei hat alles abgesichert, aber bisher keine Vorkommnisse:

Update um 18 Uhr

Das Waldstraßenviertel ist komplett abgesperrt. Anwohner können nur noch mit Vorzeigen ihrer Personalausweise in ihre Wohnungen. Bisher ist es aber ruhig.

Komplett abgesperrt: Das Waldstraßenviertel in Leipzig. Foto: Daniel Unger

Leipzig. Heute begeht Legida in Leipzig den zweiten Jahrestag. Es ist jedoch nicht nur der Jahrestag von Legida, sondern auch der Jahrestag der Zerstörung von Geschäften und Restaurants im Leipziger Stadtteil Connewitz durch Neonazis (https://www.regionalspiegel-sachsen.de/legida-und-pegida/). Immer wieder kam es in der Vergangenheit bei Demos in Leipzig zu Randale und Gewalt. Legida brachte es bei den letzten Demonstrationen auf 150-200 Teilnehmer. Aktuell liegen der Stadt Leipzig 6 Anmeldungen für Gegendemos vor. Die Polizei sieht sich heute gut gerüstet und ist mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort.

Wir berichten.

Genau vor einem Jahr wurden in Connewitz zahlreiche Scheiben mutwillig zerstört.