Start Chemnitz Lernen im Container als Übergangslösung
Artikel von: Redaktion
24.01.2018

Lernen im Container als Übergangslösung

Die Grundschüler Emilio, Carlos, Henry und Jannick lernen gern in der Grundschule Altendorf. Auch wenn die Container von außen nicht viel hermachen, so haben die Kleinen innen alles, was sie brauchen. Fotos: Cindy Haase

Chemnitz. Die Schülerzahlen in Chemnitz steigen von Jahr zu Jahr an. Derzeit gibt es in Chemnitz rund 17.000 Schüler in allgemeinbildenden Schulen. Beginnend mit dem Schuljahr 2019/20 werden zusätzlich 15 Klassen in den Klassenstufen 5 bis 10 in den nächsten Jahren erwartet. Um diesem Anstieg auch räumlich Rechnung zu tragen, setzt die Stadt Chemnitz jetzt als Interimslösung auf sogenannten Mobile Klassenzimmer – umgangssprachlich auch Container genannt.

Was wenig schön klingt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als überraschend angenehm. Bei einem Termin am Mittwoch in der Grundschule Altendorf konnten Pressevertreter sich selbst einen Eindruck davon verschaffen. Wenn man einmal im Inneren der Räume angekommen ist, vergisst man ganz schnell die eigenen Vorurteile. “Es fehlt den Kindern hier an nichts”, weiß auch Elternsprecher Michael Thümmel.

Das sieht auch Schulleiterin Karin Engelmann so: “Wir sind im Februar jetzt ein Jahr hier und sehr zufrieden”, zieht sie ein positives Fazit. Auch von Seiten der Eltern gebe es nur positives Feedback. Ganz ohne Nachteile ist der Container-Standort aber nicht: “Wir haben für das nächste Schuljahr bisher erst 12 Anmeldungen”, bedauert Engelmann. Im negativen Image der mobilen Klassenzimmer sieht sie eine Hauptursache. Dabei überzeugt die Schule mit vier großen Klassenzimmern sowie zwei Hortzimmern.

Auch im Bereich der Oberschulen will man jetzt an dieses Erfolgsmodell anknüpfen. Am Standort der Oberschule am Flughafen sollen Container ebenfalls die Kapazitäten erweitern. “Allerdings sind das immer nur Übergangslösungen”, betont Bürgermeister Sven Schulze. Es helfe aber, relativ kurzfristig den steigenden Bedarf zu decken. Langfristig gehe aber kein Weg an Neubauten oder der Reaktivieung von alten Schulgebäuden wie auf der Vetterstraße vorbei.

Der Stadtrat hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, für die Errichtung mobiler Unterrichtsräume am Standort der Oberschule „Am Flughafen“ 1,96 Millionen Euro bereitzustellen. Weitere 400.000 Euro an Planungsmitteln dienen der Vorbereitung der vorübergehenden Kapazitätserweiterung an den Standorten der Oberschule Gablenz sowie der Oberschule Schönau.

 

Nicht schön, aber praktisch: Die Grundschule Altendorf von außen.