Linke Marktplatzgespräche zu aktuellen Themen

Zum Auftakt seiner Faktionstour war Rico Gebhardt, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Sächsischen Landtag, am 1. April in Freiberg zu Gast. Nach einem Besuch bei einem Freiberger Unternehmen für Messgerätetechnik wurden er und die Freiberger Landtagsabgeordnete und Stadträtin Dr. Jana Pinka von Geschäftsführer Roland Säurich zu einem Rundgang durch das traditionsreiche Freiberger Konzert- und Ballhaus Tivoli begrüßt. Im Anschluss daran besuchten die Landespolitiker das seit November 2018 auf der Dammstraße eröffnete Freiberger Sozialkaufhaus. Hier informierte Anne Katrin Koch, Geschäftsführerin des NetzWerk e.V. Mittweida über das Konzept dieses sozialen Projekts, das zum einen langzeitarbeitslosen Menschen und Menschen mit psychischer Beeinträchtigung eine neue Teilhabe am bzw. Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt aufzeigt, und zum anderen preiswerte Möbel, Elektrogeräte, Bekleidung und Haushaltsgegenstände aus 2. Hand anbietet. Im anschließenden Marktplatzgespräch auf dem Freiberger Obermarkt, diskutierte Anne Katrin Koch mit Rico Gebhardt und Freiberger Bürgern über die soziale Situation in der Region und wünschte sich von der Politik vor allem eine Endbürokratisierung, mehr Vertrauen und schnellere Antragsbearbeitung.
Im zweiten Teil des Marktplatzgesprächs im roten Airpavillon ging es um das zurzeit in Freiberg sehr aktuelle Thema „Stadtbusverkehr“. Im Gespräch mit MdL Dr. Jana Pinka stellten sich Henning Schmidt, Regiobus-Fachbereichsleiter Verkehr und Andreas Lindner, Betriebsleiter des Betriebshofs am Standort Freiberg den vielen Fragen der zahlreich erschienenen Bürgerinnen und Bürger. Im Ergebnis der Diskussionsrunde wiesen die Regiobus-Mitarbeiter darauf hin, dass nach zahlreichen Bürgerprotesten ab Juni der alte Linienverkehr und auch Fahrplan teilweise wieder gelten werden. Jana Pinka betonte aber auch, dass Regiobus nur einen Teil des vom Stadtrat beschlossenen Verkehrsentwicklungsplans umzusetzen versuche. Sie forderte: „Freiberg braucht umgehend eine ehrliche und systematische Beteiligung der Fahrgäste. Es kann nicht sein, dass mit viel öffentlichem Geld ein Verkehrsentwicklungsplan für die Stadt entworfen wird, Verwaltung und Busunternehmen diesem zustimmen und keiner die Fahrgäste fragt. Zu allem Überfluss wird dieser noch vor der Öffentlichkeit geheim gehalten.“ Sie schlägt deshalb die Bildung eines kommunalen Fahrgastbeirates vor. Damit würden in Zukunft in Freiberg nicht so viele Entscheidungen fallen, die an den Menschen vorbei gehen. Alle reden von Bus und Bahn, es wird Zeit, dass auch endlich die Fahrgäste ehrlich beteiligt werden.
Die Freiberger Marktplatzgespräche wurden bei strahlendem Sonnenschein umrahmt von Livemusik von Rollsplitt und die Jüngsten hatten Gelegenheit, sich auf der Hüpfburg auszutoben.