Start Zwickau „Löschen“ Feuerwehren in Zukunft Cyberangriffe?
Artikel von: Uwe Wolf
23.08.2017

„Löschen“ Feuerwehren in Zukunft Cyberangriffe?

Bundesinnenminister Thomas de Maizière während seines Treffens mit Vertretern von Feuerwehren und anderen ehrenamtlichen Rettungsdiensten. Foto: Uwe Wolf

Hohenstein-Ernstthal. Ganz neue Chancen für Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) sieht Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Bei seinem gestrigen Besuch in Hohenstein-Ernstthal sprach er vor zahlreichen Vertretern von Feuerwehren, Rettungsdiensten und des THW und blickte dabei etwas in die Zukunft. „Der Einsatz von Drohnen bringt für Feuerwehr und THW ungeahnte Möglichkeiten“, so der Bundesinnenminister. „Die Geräte sind nicht teuer. Sie könnten vermisste Personen suchen, in brennende Objekte fliegen und zeigen, ob noch Menschen drin sind. Auch Aufnahmen für die Leitstelle, die dann die Einsatzkräfte besser koordinieren kann, sind möglich.“

Thomas de Maizière sprach sich für ein gemeinsames Konzept für Feuerwehr und THW aus. So ist eine gemeinsame Ausbildung in Bezug auf die Drohnen und die Erarbeitung gemeinsamer Einsatzkonzepte geplant. Außerdem sieht der Minister im Einsatz von Drohnen auch eine Möglichkeit, zusätzlich Leute für Feuerwehr und THW zu gewinnen.

Weiterhin sieht der Bundesinnenminister in der Zukunft die Bildung von Cyberfeuerwehren in den Feuerwehren. „Für kleine Firmen sind Cyberangriffe fast so wie ein Feuer. Bei solch einer Sache ist der Schaden hoch und es hilft ihnen keiner. In den Feuerwehren könnten kleine Trupps gebildet werden, die solche Angriffe abwehren und die Schäden mit in Ordnung bringen“, so Thomas de Maizière. Auch die Cyberfeuerwehr als Teil der Feuerwehr könne zusätzlich Nachwuchsleute bringen. Der Bundesinnenminister bezeichnete die Feuerwehren und anderen ehrenamtlichen Rettungsdienste als unverzichtbar. Es gibt seinen Worten nach in Deutschland rund 1,8 Millionen Ehrenamtliche im Blaulichtbereich, was in Bezug auf rund 85 Millionen Einwohner einzigartig in der Welt ist. „Die Last im Blaulichtbereich liegt seit Jahrzehnten auf dem ehrenamtlichen Bereich. Dafür gibt es Orden, Medaillen, eine gute Ausstattung und einen Händedruck. Es gibt jetzt eine Debatte, um man in Bezug auf die Rente was ändern kann“, meinte der Bundesinnenminister.

Stark kritisiert wurde von Thomas de Maizière die zunehmende Gewalt von Leuten gegen Polizei und Rettungskräfte. „Aggressive Gaffer und körperliche Angriffe auf die Rettungskräfte haben massiv zugenommen. Das ist schlimm und nicht hinnehmbar. Wir haben deshalb das Strafrecht verschärft. Es gibt nun in solchen Fällen immer eine Freiheitsstrafe von mindestens drei Monaten“, erklärte der Bundesminister. Er führte an, dass Strafe allein das Problem aber nicht löse. Laut Minister muss in der Gesellschaft nachgedacht und diskutiert werden, was da alles schief läuft und wie man diesen Dimngen begegnen kann.

Bei lockeren Gesprächen mit den Rettungskräften informierte sich Thomas de Maizière über die Einsatzbereitschaft bei Tage, den Ausbildungsstand und die Ausstattung. Der Bundesminister weilte auf Einladung des CDU Bundestagsmitgliedes Marco Wanderwitz in der Karl-May-Geburtsstadt und erhielt von Wanderwitz als Erinnerung an den besuch das Karl May Buch „Das Buschgespenst“. Uw