Start Zwickau Lukas Tulovic im Interview: "Ich liebe den Sachsenring"
Artikel von: Redaktion
01.07.2019

Lukas Tulovic im Interview: “Ich liebe den Sachsenring”

Lukas Tulovic. Foto: Steffen Ullmann

Lukas Tulovic ist der neue Deutsche in der Moto2-WM 2019. Der 18-Jährige fuhr bereits im Vorjahr als Ersatz für Dominique Aegerter und für den verletzten Stefano Manzi jeweils ein Rennen. Für 2019 konnte sich “Tulo” einen Stammplatz im Kiefer Racing Team sichern und geht seitdem als deutsche Nachwuchshoffnung auf Punktejagd. Doreen Müller-Uhlig hat sich für WochenENDspiegel vor dem Heimgrand-Prix mit dem großgewachsenen Moto2-Piloten über seine bisherige Saison unterhalten.

Was hat sich am meisten für Dich geändert seit dem Du in die Moto2-WM als Stammfahrer bei Kiefer Racing eingestiegen bist?
Seit meinem offiziellen Debüt in Jerez hat sich viel für mich verändert. Ich fahre in der zweithöchsten Klasse der Welt rund um den Globus Rennen, habe einen festen Vertrag für 2019 und seit dem viel dazu gelernt. Am Sachsenring bin ich dieses Jahr auf meinem Trainingsbike bereits 1,5 Sekunden schneller gefahren als noch 2017! Ich spüre daher schon eine Veränderung.

Während Deiner verschiedenen WM-Einsätze bist Du unterschiedliche Bikes gefahren. Wo unterscheiden sich beide fahrerisch für Dich und welches kommt Deinem Fahrstil mehr entgegen?
2018 bin ich in der Moto2 EM eine Tech3 gefahren, während den WM Rennen in Jerez und Le Mans auf KTM bei Kiefer und das WM-Finale in Valencia auf der Suter von Forward. Zwischen den Bikes ist ein deutlicher Unterschied zu spüren. Am besten komme ich mit der KTM zu Recht, sie ist zwar im Kurveneingang etwas träge, ansonsten aber ein sehr starkes Bike. Momentan arbeiten wir mit Hochdruck daran die KTM für mich so gut es nur geht, abzustimmen und zu verbessern. Vor allem in engen Kurven sehe ich am Kurvenausgang noch meine Schwachstellen. Auch fällt es mir momentan schwer direkt nach dem raus fahren den Hammer fallen zu lassen, das kostet vor allem beim Start im Rennen häufig Positionen.

Beim WM-Lauf in Le Mans lief es jedoch richtig gut für Dich. Mit Platz 9 ist Dir Dein bisher bestes Quali-Ergebnis gelungen, im Rennen kamst Du als 16.ter ins Ziel…
Ja, das war mein bestes Rennen in diesem Jahr. Unter trockenen Bedingungen hätte ich vielleicht nicht so eine Rundenzeit im Quali erreicht, noch nicht. Im Rennen war ich vor allem zur Rennmitte und am Ende sehr stark und habe natürlich auch von einigen Ausfällen profitiert.

Wie haben sich seitdem Deine Erwartungen an Dich selbst verändert? Merkst Du besonders jetzt vor dem Heimrennen mehr Druck als sonst?
Die Situation ist für mich immer noch sehr ähnlich. Druck mache ich mir selbst oft am meisten. Aber mein Manager Peter und Teamchef Jochen erden mich immer wieder und beruhigen mich, wenn ich zu verbissen an etwas herangehe. Wenn ich an mein Heimrennen denke, überwiegt bei mir definitiv die Vorfreude! Schon allein bei dem Gedanken daran vor den vollen Tribünen zur Karthalle runter zu sliden, bekomme ich ein breites Grinsen.

Wie liegt Dir der Kurs und was wünschst Du Dir für Dein Heimrennen?
Ich liebe den Sachsenring! Klar die Strecke ist klein und es gibt fast nur Linkskurven, aber daran finde ich nichts Schlechtes. Mir macht es einfach Spaß dort zu fahren und ich könnte mir kaum eine bessere Strecke für meinen Heim-GP vorstellen. Über die Position denke ich daher gar nicht nach. Ich will dort nur zum ersten Mal unter einer Sekunde auf die WM-Spitze verlieren. Die Fans sind am Sachsenring der Wahnsinn, das wird mich zusätzlich motivieren!

Wir bedanken uns bei Lukas Tulovic für das Gespräch und Drücken ihm die Daumen, dass er es wie sein sportliches Vorbild Valentino Rossi, vielleicht ganz nach oben schafft!