Start Erzgebirge Martin Dulig auf Küchentour
Artikel von: Sven Günther
04.11.2016

Martin Dulig auf Küchentour

Martin Dulig während seiner Küchentour in Aue. Foto: Uwe Zenker

Martin Dulig steht Rede und Antwort

Aue. Wirtschaftsminister und SPD Landesvorsitzender Martin Dulig hatte am vergangenen Mittwoch innerhalb seiner „Küchentour“ zu einem offenen Gespräch die Bürger aus Aue und Umgebung in die Gaststätte „Stadionblick“ nach Aue eingeladen. Mitgebracht hatte Dulig die sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, und den SPD-Bundestagsabgeordneten Detlef Müller aus Chemnitz.
Gekommen waren etwa 80 Bürgerinnen und Bürger aus allen Parteien, vorallem aber parteilose Bürger. Als erster Gesprächspartner meldete sich der Geschäftsführer der Handwerkskammer Erzgebirge Steffen Böttcher zu Wort. „Die Handwerker, fast alle sind Klein- und Kleinstunternehmer, sind frustiert über die Bürokratie. Sie fühlen sich als Spielball der Bürokraten und Eurokraten. Ich glaube einfach, dass die Probleme weiter oben gar nicht bekannt sind. Die Rahmenbedingungen sind für viele Handwerker nicht mehr überschaubar und deshalb auch nicht nachvollziehbar. Viele Kleinunternehmen suchen deshalb vergebens einen Nachfolger,“ so der Lauterer. Konkrete Antworten konnte Dulig nicht geben.
Dem Auer Unternehmer Gerd Bauer brennt das Thema Steigerung der Energiepreise unter den Nägeln. „Den mittelständigen Betrieben steht das Wasser bis zum Hals. Viele haben finanziele Probleme. Die Energie-Preise steigen unaufhörlich. Die mittelständische Wirtschaft ist ja das Rückgrat der Wirtschaft der Bundesrepublik. Ich sehe die Zukunft vieler Betriebe in Gefahr und kann den Ausführungen von Steffen Böttcher nur zustimmen. Wir wollen ja unseren Mitarbeitern ordentlichen Lohn zahlen“, so Bauer, Inhaber der Curt Bauer GmbH.
Dulig meinte, dass das Gesetz zur Einführung der erneuerbaren Energien (EEG) zu spät reformiert wurde. Die Einführung hatte seinerzeit zu einem Innovationsschub geführt, die Produktion in China hätten wir bezahlt, nicht aber die in Deutschland. Fehler aus der Vergangenheit müssen korrigiert werden.
Gäste der Veranstaltung sprachen auch Verkehrsprobleme in Sachsen, aber vor allem im Erzgebirge, an. „Die Infrastruktur ist gut. Zuletzt wurde die Bahnstrecke von Chemnitz nach Aue für weitere Jahre gesichert. Wir werden uns aber weiterhin nicht aus der Verantwortung herausnehmen“.
Voller Stolz berichtete Dulig, dass man in den letzten Tagen das „Lehrrpaket“ für 383 Millionen Euro geschnürt hat. „Damit ist das Lehrerproblem im Freistaat gelöst und sichert einen hohen Standart des  Sächsischen Bildungssystems“.
Auch dem Problem des Personalabbaus bei der Polizei widmete sich der Wirtschaftsminister. „Der Personalabbau wurde gestoppt. Wir haben den Hebel umgelegt.“ Petra Köpping erklärte dazu, „Dass Fehler in Sachsen gemacht wurden und viel Glaubwürdigkeit verloren gegangen ist. Jetzt sind wir aber auch hier auf einem guten Weg.“ Leider wichen die Politiker aber auch gekonnt Fragen der anwesenden Bürger aus. So etwa, als eine Schwarzenbergerin einen Brief vorlas und auf viele Probleme einging. Wie etwa, dass sie das Gefühl nicht los werde, dass in Ämtern bei der Einstellung gewisse Bekannheits- und Verwandschaftsgrade berücksichtigt werden, aber nicht die Qualifikation. Und dass sie in den letzten Jahren keine bzw. unzureichende Antworten auf Briefen von Politikern erhalten hätte. Ihr wurde zugesichet, dass ihr vorliegender Brief nun schnellstens beantwortet werde. Steuerverschwendung und Erhöhung der Diäten der Abgeordneten sprach sie ebenfalls an. Wie auch Probleme der Altersarmut und fehlender Chancengleichheit für alle. „85  Prozent der Sachsen haben Ihre Partei nicht gewählt.“
Der nächste Stammtisch im Erzgebirge mit Martin Dulig ist am 17. November in Marienberg.