Mehr Raum für Kulturen

Planitz. Ein großer Raum mit Balkon und Zugang zur Wiese – so hatte sich das Tina Tinzmann vorgestellt. Im Erdgeschoss der Dortmunder Straße 7 befindet sich seit Freitag der Dreh- und Angelpunkt der rund 150 Asylbewerber im Wohnprojekt der European Homecare GmbH im Planitzer Wohngebiet.

„Ein solcher Raum war uns sehr wichtig“, erzählt Tina Tinzmann, die unter anderem die Oberhand des Planitzer Helferkreises hat. „Doch wir sind insgesamt etwa 50 Personen, ohne die solche Initiativen gar nicht möglich wären.

So werden seit knapp einem Jahr unter anderem Deutsch oder auch Gitarrenkurse angeboten. Allerdings bisher in verschiedenen Räumlichkeiten. Der circa 90 Quadratmeter große Raum soll nun alle die wollen, zusammenbringen. Und damit sind auch die Planitzer selbst gemeint.

Der Sozialraum verfügt über drei Bereiche: eine Spieleecke für die Kleinen, eine Fernsehecke für die Bewohner, in der sie ihre Landessender empfangen können und einen Gemeinschaftsraum, der als Ort der Begegnungen von Deutschen und Asylbewerbern dienen soll, um ins Gespräch zu kommen, sich kennenzulernen und sich auszutauschen. In ihm werden zukünftig auch Deutsch-, Gitarren- und verschiedenste Beratungskurse angeboten.

Eingerichtet war der Raum am Freitagnachmittag aufgrund der großen Besucherzahl noch nicht. Für genügend Spielzeug sorgte allerdings schon mal die Kirchgemeinde “Heilige Familie”. Einen ganzen Transporter voll mit Kinderstühlen und -Spielen sowie eine Geldspende haben sie zur Einweihung mitgebracht.

Zum Planitzer Helferkreis
Der „Planitzer Helferkreis“ wurde im November 2014 während eines Netzwerktreffens sozialer Einrichtungen des Stadtteils Neuplanitz gegründet. Ihm gehören u. a. der Jugendclub Airport, die Schule und AWO Schulsozialarbeit Fucikschule und auch das Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region an.

Ziel des „Planitzer Helferkreises“ ist es, Neuankömmlinge nicht in der Anonymität versinken zu lassen, ihnen die Hand zu reichen und kleine Lebens- und Alltagshilfen anzubieten. Das können ganz einfache Dinge sein wie das Aufzeigen von Spielplätzen, das Begleiten zu Behörden oder Ärzten, die Kurzbetreuung von Kleinkindern oder auch gemeinsamen Hobbys wie Sport oder Handarbeiten nachzugehen. Möglichkeiten gibt es viele, um diesen Kindern, Frauen und Männern anderer Nationalitäten im neuen Lebensraum Orientierung zu geben und ihnen in Menschlichkeit zu begegnen.

Service
Wer sich ebenfalls einbringen möchte, kann sich auf der Internetseite http://www.helferkreis-zwickau.de infomieren, wo der Schuh drückt.