Start Zwickau Mehr Schwung für die Bahnhofsvorstadt
Artikel von: Redaktion
06.11.2015

Mehr Schwung für die Bahnhofsvorstadt

Integriertes Handlungskonzept soll für mehr Leben im Gebiet, wie hier auf der Bahnhofstraße, sorgen. Foto: Alice Jagals
Integriertes Handlungskonzept soll für mehr Leben im Gebiet, wie hier auf der Bahnhofstraße, sorgen. Foto: Alice Jagals

Bahnhofsvorstadt. Wirklich viel los ist nicht in der Bahnhofsvorstadt. Dabei könnte man meinen, dass dieser Ortsteil mit seinen sanierten Gebäuden und dem Schwanenteichgelände eher ein kleines Schmuckstück ist. Doch das ist nur Fassade. Die Förderprogramme aus dem ESF und dem Efre sollen nun helfen, wieder mehr Schwung in das Gebiet zu bringen. Hauptschwerpunkte sind die Umgestaltung des Bahnhofsplatzes, der Schwanenteich und ein Haus an der Bahnhofstraße, das die Stadt erst noch erwerben muss und später als Dreh- und Angelpunkt für die Bewohner, aber auch Gäste nutzen möchte.

Bis Ende August wurde durch die Zwickauer Verwaltung ein Handlungskonzept erarbeitet, in dem auch einzelne Projekte vorgestellt wurden. Geplant sind unter anderem ein Nachbarschaftsgarten, in dem sich jeder einbringen kann, der vor allem selbst keinen eigenen Balkon hat. Auch Bienen sollen künftig in die Bahnhofsvorstadt einziehen. Doch nicht etwa in irgendwelchen Kisten, sondern in   Bienenbeuten die getarnt hinter Holzfiguren stehen, wie man es schon im 18. Jahrhundert pflegte. Generell könnten künftig lebendgroße Holzmenschen die Straßen schmücken – quasi als Stadtmöbel der sozialen Art. Diese Sachen werden allerdings nicht gekauft, sondern vor Ort beispielsweise von Langzeitarbeitslosen hergestellt. Gleiches gilt für Großspielzeuge, wie man sie unter anderem beim Schach kennt. Diese können aber auch bei Wohngebietsfesten zum Einsatz kommen.

Weiterhin soll es soziale Beratungen, eine Selbsthilfewerkstatt, Stromsparberatung, Sprachkurse eine Stoffbeutel-Aktion für die gesamte Stadt und ein Jugendzentrum für sogenannte „Lückenkinder“, also Kinder, die zu alt für den Hort und zu jung für eine Jugendeinrichtung sind, geben.

Die Kompaktschule erhofft sich einen neuen Schulhof, den dann nicht nur die Schüler der Einrichtung, sondern auch alle anderen Kinder mit nutzen dürfen.
Mit Hilfe dieses Handlungskonzeptes werden auch die Ziele des INSEK „Zwickau 2030“, des Klimaschutzkonzeptes und weiterer städtischer Fachplanungen berücksichtigt und umgesetzt.

Finanzierung
Ab Januar könnten die ersten Projekte schon starten. Aus dem Programm Efre stehen insgesamt 15 Millionen Euro bei 80-prozentiger Förderung und beim Programm aus dem ESF stehen 1,5 Millionen Euro bei 95-prozentiger Förderung zur Verfügung. Der Förderzeitraum erstreckt sich bis zum Jahr 2020. Danach müssten insbesondere die Initiatoren der einzelnen laufenden Projekte allein klar kommen. aj