Millionen-Vermögen: Diese Familie ist die reichste in Sachsen-Anhalt

In jedem Jahr errechnet das Wirtschaftsmagazin Bilanz, wer zu den reichsten Deutschen gehört und veröffentlicht dazu eine besondere Liste. Überraschend liegt in diesem Jahr der Gründer von Lidl, Dieter Schwarz, ganz vorne. Aus Sachsen-Anhalt hat es allerdings immerhin auch eine Familie in die bekannte Liste geschafft. Die Rede ist von Karl Gerhold, der anno 1993 mit nur drei Personen das heute populäre Unternehmen Getec gegründet hat.

Liste des Wirtschaftsmagazins verschafft Dieter Schwarz den Titel

Reichtum ist relativ, aber manche Menschen und Familien in Deutschland besitzen aufgrund ihrer erfolgreichen geschäftlichen Tätigkeit derartig viel Kapital, dass man sie problemlos als vermögend einstufen kann. Abgesehen davon, dass kaum einer der Betroffenen mit seinem enormen Privatvermögen öffentlich hausieren geht, kann man gleichwohl anhand von diversen Daten nachrechnen, wer zu den Top 1000 hierzulande gehört. Jedes Jahr zieht das Magazin namens „Bilanz“ ein Fazit zu den reichsten Deutschen und in diesem Jahr gibt es sogar eine etwas größere Überraschung. Diese geht darauf zurück, dass Dieter Schwarz, der Gründer von Lidl, den ersten Platz belegt. Sein Vermögen soll sich nämlich auf einen Wert von insgesamt 37 Milliarden Euro belaufen. Damit hat er gegenüber dem zweiten Platz einen Vorsprung von 7 Milliarden Euro, denn hier folgt die Familie Reimann, die über 30 Milliarden Euro verfügen soll:

• Die Familie Reimann führte im vergangenen Jahr mit ihrem Vermögen noch die Liste an
• Sie steht hinter Jacobs Douwe Egberts und Wella

Der Tee- und Kaffeehersteller Jacobs Douwe Egberts kann sich auch in Deutschland einer sehr großen Beliebtheit erfreuen und das bekannte Shampoo Wella findet sich in noch wesentlich mehr Haushalten in ganz Deutschland wieder.

Karl Gerhold ist mit seiner Familie die reichste in ganz Sachsen-Anhalt

Wenn man den Blick spezifisch auf das Bundesland Sachsen-Anhalt richtet, so sticht aus der Liste vor allem ein Name hervor: Die Rede ist von Karl Gerhold, der mit seiner Familie in Magdeburg lebt. Als einzige Familie landesweit ist sie von dem Wirtschaftsmagazin benannt worden, was letztlich aber auch eine Hommage an die herausragenden Leistungen des Unternehmers ist:

• Im Jahr 1993 gründete er mit drei weiteren Personen das Unternehmen Getec
• Heute sind bei der Magdeburger Firma ca. 1100 Mitarbeiter angestellt

Die Getec-Gruppe gehört zu der Muttergesellschaft Getec Energie Holding GmbH. Unter ihr sind insgesamt sechs verschiedene weitere Konzerne vereint, die aber allesamt in unterschiedlichen Bereichen tätig sind:

1. Getec heat & power AG
2. Getec Energie AG
3. Getec net AG
4. Getec green energy AG
5. Getec Wärme & Effizienz AG
6. Getec media AG

 Aus dem Geschäftsbericht der Getec-Gruppe sind für die Jahre 2014 und 2015 beeindruckende wirtschaftliche Zahlen zu entnehmen gewesen:

Wie man sieht konnte die Getec-Gruppe im Jahr 2015 gegenüber 2014 ihren Gewinn vor Steuern, kurz EBT für „Earnings before Taxes“, um 6,7 Millionen Euro steigern, was zur allgemeinen Zufriedenheit beigetragen hat.

Zahlen der Liste basieren auf Schätzungen von Vermögensverwaltern

Während sich das Vermögen der Familie Gerhold laut der Liste auf 950 Millionen Euro beläuft, was gut genug für einen bundesweiten Platz Nummer 183 ist, beruhen die Daten indes auf Schätzungen und Hochrechnungen. So hat die Redaktion des Magazins bestätigt, dass sie zur Kalkulation unter anderem Daten der nachstehenden Personen und Institute benutzt hat:

1. Vermögensverwalter
2. Banken
3. Registereinträge

Während die genaue Berechnung durch das Magazin nicht offengelegt wird, ist bekannt, dass Faktoren wie ein etwaig vorhandenes Stiftungsvermögen, bestehende Firmenbeteiligungen, existentes Aktienkapital und auch der mögliche Besitz von Immobilien eine Rolle gespielt haben. Wirft man einen Blick über den Tellerrand, so wird klar, dass das Wirtschaftsmagazin „Bilanz“ bei weitem auch nicht das einzige ist, welches derartige Listen erstellt. Auf internationaler Ebene ist es vielmehr auch noch das sehr bekannte Wirtschaftsblatt „Forbes“, das öfter diesbezüglich von sich reden macht. Des Weiteren sind auch in dem „Manager Magazin“ entsprechende Kalkulationen vertreten.

Gründung eines Unternehmens ist immer noch sehr vielversprechend

Zusammenfassend könnte man sagen, dass unternehmerische Ideen wie die Gründung von Lidl, aber natürlich auch das Lebenswerk von Karl Gerhold zwar mehr oder weniger einzigartig sind, aber im Grunde das Potenzial für erfolgreiche Gründungen derzeit kaum besser sein könnte. Das hat mit einer Reihe von Faktoren zu tun:

• Dank des Internets lassen sich neue Ideen schnell am Markt platzieren
• Die Recherche von Konkurrenzanbietern kann ebenso online erfolgen
• Die Zusammenarbeit von mehreren Gründern muss nicht immer vor Ort stattfinden

Das Internet ist in Sachen Gründungen Fluch und Segen zugleich. Verdeutlicht es einem selbst doch oftmals, dass die eigene, vermeintlich bahnbrechende Idee, die man selbst gehabt hat, schon längst alter Natur ist und diese bereits jemand anders umsetzen konnte. Gleichermaßen ist es bei einer halbwegs einzigartigen Idee aber heutzutage so einfach wie nie zuvor, innerhalb kürzester Zeit seine Zielgruppe zu erreichen und das mit Marketing-Maßnahmen, für die man oft nur einen Bruchteil des Kapitals von früher in die Hand nehmen muss. Abgesehen davon können auch Gründungsideen beispielsweise aus den USA problemlos adaptiert werden, sofern man dabei keine geltenden Rechte verletzt. Last but not least muss es auch nicht immer die Gründung eines eigenen Unternehmens sein, denn in Bereichen wie dem Aktienhandel und dem Markt für den Handel mit Währungen – auch Devisenmarkt genannt – ist ebenfalls viel Kapital verborgen. Hier kommt es dann allerdings darauf an, auch wirklich zu wissen, was man tut, denn ansonsten kann das eingesetzte Geld auch sehr schnell abhanden kommen.