Start Chemnitz Mit dem Presseauto hinterher - 39. Erzgebirgs-Rundfahrt bringt mich zum Staunen
Artikel von: Redaktion
17.05.2018

Mit dem Presseauto hinterher – 39. Erzgebirgs-Rundfahrt bringt mich zum Staunen

Mario Vogt vom Team Sapura Cycling ist der Sieger der 39. Erzgebirgs- Rundfahrt. Foto: Martin Schrott
Mario Vogt vom Team Sapura Cycling ist der Sieger der 39. Erzgebirgs-Rundfahrt. Foto: Martin Schrott

Es ist Sonntagmorgen, die Sonne scheint, 131 Radsportler stehen hoch motiviert und voller Energie am Start- und Zieleinlauf am Einsiedler Brauhaus und warten, dass die 39. Erzgebirgs-Rundfahrt endlich losgeht. Pünktlich 9:30 Uhr fällt der Startschuss und das Fahrerfeld düst in Richtung Dittersdorf. Bis dahin ist die Strecke noch recht flach und schattig. Von dort aus geht es über Kemptau nach Eibenberg. Jetzt kommt der schwierigste Teil der Strecke – es geht bergauf. Von 370 auf 535 Höhenmeter. Oben auf der Kuppe in Eibenberg angekommen, führt die Strecke über Berbisdorf zurück nach Einsiedel.

Nach dem Start halte ich mich, wie viele andere Zuschauer auch, am Start/Zielbereich am Einsiedler Brauhaus auf und warte gespannt bis die ersten Radsportler an mir vorbeisausen. Gefühlt ist der Startschuss gerade erst gefallen, da kommt schon das erste Polizeimotorrad vorbeigefahren – das ist das Zeichen, die Fahrer müssten in jedem Moment kommen. So ist es schließlich auch: Nach sage und schreibe 18:40 Minuten rasen die ersten Sportler auf ihrem Rad durch die Start-/ und Ziellinie. Ich bin baff. Knapp 19 Minuten für eine Runde von einer Länge von 12,6 Kilometern und das mit einem steilen Berganstieg dazwischen, das kann ich einfach nicht glauben!

Jetzt will ich die Streckenführung genau wissen und diese auch einmal abfahren. Gesagt getan, mit dem Presseauto natürlich. Los geht es, der Fahrer des Autos muss ganz schön auf das Gaspedal treten, um mit der Runde „mitzuschwimmen“. Kurz vor dem Berganstieg in Eibenberg müssen die Fahrer eine extreme Spitzkurve fahren, kaum vorstellbar, dass so viele Fahrer gleichzeitig diese Kurve meistern.

Es ist aufregend. Wir machen einen kurzen Stopp in Eibenberg, um die erste von vier Bergwertungen live zu erleben. Zahlreiche Menschen haben sich auf der Bergspitze versammelt. Musik, Grillstände Bierausschankanlagen laden zum Aufenthalt ein. Die Leute sind gut gelaunt und fiebern mit. Nachdem die Fahrer, mit einer nicht mal so schwerem Atmung die Kuppe erreichen, geht es nun bergab. Schnell fahren wir mit dem Auto hinterher.

Der Tachometer zeigt eine Geschwindigkeit von 60 km/h an. Die Biker fahren unmittelbar vor uns die gleiche Geschwindigkeit. „Wahnsinn“, denke ich mir und rechne, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit für eine Runde bei dieser Rundenzeit bei knapp 40 km/h liegt. Jetzt kommt mir der Gedanke, dass diese Runde 13 Mal gefahren wird. Das sind 163,8 Kilometer. Es ist einfach unglaublich, was diese Sportler leisten.

Nicht alle haben es aber bis ins Ziel nach 13 Runden geschafft. 46 Fahrer scheiden vorzeitig aus. Schon sehr frühzeitig hat sich eine Gruppe mit 15 Fahrern abgesetzt. Am Ende lösen sich von der Gruppe zwei Ausreißer. Der Einzelfahrer Mario Vogt vom Team Sapura Cycling und Jan Tschernoster vom Team Heizomat rad-net fahren um den Sieg. Die beiden arbeiteten gut zusammen. Am Ende hat der Bessere gewonnen. So fährt Mario Vogt nach 4:17:49 über die Zielgerade am Einsiedler Brauhaus. „Es war keine leichte Tour“, erzählt der Gewinner Mario Vogt abschließend. Das kann ich nur bestätigen.