Mitglieder des Bundestages für Erhalt des Chemnitztal-Viaduktes
Chemnitz-Kappelenberg. Im Dezember hatte der Stadtrat einstimmig den Grundsatzbeschluss zum Erhalt des Chemnitztal-Viaduktes gefasst.
Nun fordern die Mitglieder des Bundestages Frank Heinrich, Stephan Kühn, Michael Leutert und Detlef Müller die Deutsche Bahn bzw. DB Netz AG dazu auf, die Brücke über die Chemnitz zu erhalten und zu ertüchtigen.
In einem gemeinsamen Statement heißt es: „Das im Jahr 1901 errichtete Viadukt gehört zu den herausragenden technischen Denkmalen des Freistaates Sachsen. Sowohl im gesamten Aufbau als auch in der Detailkonstruktion und -gestaltung stellt es ein exzellentes Beispiel der Eisenbahn-Ingenieurbaukunst dar.
Die gut 275 m lange Stahlfachwerkkonstruktion à la Eiffelturm ist stadtbildprägend für das ‚Sächsische Manchester‘. Selbst in Chemnitz ist die besondere industrielle Vergangenheit der Stadt nur noch an wenigen Stellen so authentisch erlebbar.“
In ihrem Schreiben unterstrichen die sie außerdem die breite Unterstützung für den Erhalt seitens der Bevölkerung als auch des Chemnitzer Stadtrates.
Anfang November hatte die Deutsche Bahn Bürger zu einer Informationsveranstaltung in die Technische Universität eingeladen, wo erneut von Seiten der Bahn ein Neubau favorisiert wurde.
Gleichzeitig wurde durch die unterstrichen, das mit finanziellen Mehraufwand ein Erhalt des Bauwerkes durchaus möglich wäre.
Das Chemnitztal-Viadukt ist Bestandteil der Sachsen-Franken-Magistrale. Diskussionen über den Erhalt oder Neubau des stadtbildprägende Ingenieurbauwerkes gibt es bereits seit 2003.
Noch bis zum 12. Februar können Bürger die Planungsunterlagen zum Projekt „Chemnitzer Bahnbogen“ einsehen. Diese liegen im Stadtplanungsamt, Annaberger Straße 89, 09120 Chemnitz sowie in der Stadtverwaltung Lugau, Obere Hauptstraße 26, 09385 Lugau aus.
Das Planfeststellungsverfahren soll bis 2018 laufen und im folgenden Jahr soll, so die Pläne der Bahn, mit dem Bau begonnen werden.
Gleichzeitig forderte die Bundestagsabgeordneten die Deutsche Bahn auf, die Schieneninfrastruktur der Stadt deutlich zu verbessern.
Seit mehr als zehn Jahren ist Chemnitz nicht mehr an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn angeschlossen, einen „Nachteil, den keine andere Stadt und keine Region dieser Größenordnung in der gesamten Bundesrepublik aufweise und nicht länger zu akzeptieren“ ist.
