Start Zwickau Moto3: WM ist kein Selbtläufer für Brad Binder
Artikel von: Redaktion
11.07.2016

Moto3: WM ist kein Selbtläufer für Brad Binder

Brad Binder, hier in Assen, geht als Favorit an den Start. Foto: Tobias Linke
Brad Binder, hier in Assen, geht als Favorit an den Start. Foto: Tobias Linke

Durch den Aufstieg des 2015er Weltmeisters Danny Kent und des Vizemeisters Miguel Oliveira war schon zu Saisonbeginn klar, dass sich neue Favoriten finden mussten. Namen wie Enea Bastianini Romano Fentati, Jorge Navarro aber auch Fabio Quartararo fanden ihren Weg auf die Zettel der Beobachter. Doch wie das so ist in der kleinsten Motorrad WM Klasse: Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.

Der große Favorit auf den Titel heißt mittlerweile Brad Binder. Und das ist – bei genauerem hinsehen – auch kein Wunder. Fährt er nämlich für eins der erfolgreichsten Teams in der Moto3, das Red Bull KTM Ajo Team. Deren Fahrer waren in den letzten Jahren immer prädestiniert für den Titel oder zumindest den Titelkampf. Miguel Oliveira 2015: Vizeweltmeister. Jack Miller 2014: Vizeweltmeister. Luis Salom 2013: Dritter in der WM. Sandro Cortese 2012: Weltmeister.

Die Liste ließe sich lange fortsetzen. Doch obwohl Binder in der laufenden Saison mit großem Vorsprung an den Sachsenring reist (48 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Jorge Navarro), ist die WM kein Selbstläufer. Denn junge und neue Namen tauchen in diesem Jahr an der Spitze auf, die man so dort nicht unbedingt erwartet hätte. Nur Brad Binder ist es bislang gelungen, mehr als ein Rennen für sich zu entscheiden. Ansonsten muss man auch Namen wie jüngst Francesco Bagnaia, Khairul Pawi, Fabio Di Giannantonio oder Nicolo Bulega mit zum Favoritenkreis zählen.

Das macht es auch so schwer, eine Prognose für einen Sieger am Sachsenring abzugeben. Nicht nur die Neulinge wie Bulega, Di Giannantonio und Co. machen es durch ihr beherztes Auftreten auf der Strecke nahezu unmöglich einen Namen zu nennen. Nein, es sind die Rennen insgesamt, die auch 2016 in den meisten Fällen nicht nur eng sondern noch viel enger ausgehen. Vorsprünge eines Siegers von vielleicht einer halben Sekunde sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

Wir erinnern uns kurz an 2015. Danny Kent sah dort zur Saisonmitte mit einem Vorsprung von über 60 Punkten wie der sichere Weltmeister aus. Am ende rettete er sich mit zwei Punkten Vorsprung über die Ziellinie. Brad Binder kommt mit 48 Punkten Vorsprung an den Sachsenring. Das klingt gut. Aber nichts ist in der Motorrad WM so unberechenbar wie die kleinste Klasse, die Moto3.

Von Markus Kahl