Start Chemnitz MotoGP Fahrer Öttl unterstützt Chemnitzer Talent
Artikel von: Redaktion
04.08.2016

MotoGP Fahrer Öttl unterstützt Chemnitzer Talent

Der Große hilft dem Kleinen: Philipp Öttl unterstützt den 9-jährigen Chemnitzer Lucas Eisenfeld. Foto: Mike Lischka
Der Große hilft dem Kleinen: Philipp Öttl unterstützt den 9-jährigen Chemnitzer Lucas Eisenfeld. Fotos: Mike Lischka

Von Doreen Müller

Ainring/Chemnitz.  “Ohne Kombi sind die Fahrer manchmal gar nicht zu erkennen“, wundert sich Lucas Eisenfeld. Der neunjährige Pocket-Biker aus Chemnitz erkennt aber einen der bekannten deutschen Piloten aus dem MotoGP-Circus auf Anhieb: Philipp Öttl. Am Sachsenring haben Lucas und Philipp eine gemeinsame Vereinbarung im Rahmen des „Profi trifft Youngster Programms“ unterschrieben.

„Trotz des ganzen Rummels hatte er Zeit für mich und wir haben uns im Fahrerlager getroffen. Ich war ganz schön aufgeregt“, erklärt Lucas stolz. Der junge Nachwuchsfahrer begann im vergangenen Jahr im ADAC Pocket Bike Cup mit dem Motorsport. In dieser Saison hat er die Vizemeisterschaft schon fast in der Tasche. Die Karriere von Philipp Öttl startete mit einer anderen Maschine: „2008 konnte ich in Österreich die Supermoto Junioren Meisterschaften für mich entscheiden.“ Und er gewann im gleichen Jahr vier Rennen im ADAC Mini Bike Cup.

„Die Teilnahme an diesem Cup wird 2017 der nächste Schritt für Lucas sein“, ist sich der 20-Jährige sicher. ADAC Junior Cup, Red Bull Rookies Cup, Spanische Meisterschaften und 2013 die WM Teilnahme – es klingt nach einem Durchmarsch, der 2014 erst einmal stagnierte. 2016 ist bereits seine vierte WM-Saison mit nun ständig steigender Form. „Es gibt einige Wege im Motorsport aktiv Rennen zu fahren und sich immer weiter zu entwickeln, aber es gibt keinen Königsweg. Es sind so viele Rahmenbedingungen zu berücksichtigen, das Team, das Geld, die Familie – der Fahrer hat darauf manchmal überhaupt keinen Einfluss. Wichtig ist, den Spaß nicht zu verlieren. Ich freue mich, dass ich Lucas ein wenig helfen kann, sich in dem Sport zu orientieren und seinen Weg zu gehen“, freut sich der Moto3-Fahrer auf die Patenschaft.

Gab es bei ihm so etwas wie eine Karriereplanung? „Eigentlich nicht“, erinnert sich der Profifahrer, „die Schule und ein guter Abschluss waren immer das Wichtigste. Mir wurde bewusst, dass mein
Sport mein Beruf wird, als ich im Abschlussjahr das erste Mal – im ersten WM-Jahr – Geld verdiente. „Profi trifft Youngster“ stellt junge Nachwuchsfahrer gestandenen Motorradsportlern vor. Nach einem ersten Kennenlernen entwickeln sich daraus meist die unterschiedlichsten Paarungen. Alle haben gemeinsam, dass junge, noch unerfahrene Fahrer von routinierten Piloten „an die Hand genommen werden“.

„Ich möchte in der Sommerpause unbedingt mit Lucas trainieren und ihm entsprechende Tipps geben. Vielleicht schaffe ich es sogar, bei einem Rennen dabei zu sein. Ich habe ihn zuvor nur über Facebook gekannt und dann in Assen das erste Mal getroffen. Von dem Programm war ich schon vorher überzeugt. Das ist eine gute Idee – es liegt an den Teilnehmern das Beste daraus zu machen.“ Lucas Eisenfeld ist gespannt: „Philipp ist total lustig. Ich bin aus Chemnitz und muss genau hinhören, wenn Philipp, der in Oberbayern wohnt und mit Dialekt spricht, so erzählt. Wenn wir zusammen trainieren, werde ich aber sehr gut zuhören und versuchen, seine Tipps umzusetzen. Mit dem Mini Bike, der Honda NSF100, muss ich beispielsweise schalten üben. Das braucht man beim Pocketbike noch nicht.“

Lucas Eisenfeld auf seinem Bike.
Lucas Eisenfeld auf seinem Bike.

Steckbrief
Name: Lucas Eisenfeld
Geburtstag: 15. September 2006
Wohnort: Chemnitz
Hobbies: Fahrrad fahren, Fußball spielen … und was sonst: Motorrad fahren
Maschine: GRC Midi Moto RXM
Cup/Serie: ADAC Pocket Bike Cup
Bisherige Laufbahn: 2013 Schnupperkurs, 2014 Gaststarts Sachsenmeisterschaft,
2015 ADAC Pocketbike Cup